Die AUA-Mutter Lufthansa hat sich bereits mit der Flugbegleitergewerkschaft auf ein Sparpaket verständigt.

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Frankfurt – Die Lufthansa verhandelt mit Hochdruck weiter, um ihren Beschäftigten in der Corona-Krise Kostensenkungen abzuringen. "Wir sind weiter in konstruktiven Gesprächen mit der Vereinigung Cockpit und mit Verdi", sagte eine Sprecherin am Montag. Man setze alles daran, möglichst rasch eine Einigung mit den Vertretern der Piloten und des Bodenpersonals sowie der Verwaltung zu erzielen.

In Verhandlungskreisen hieß es, die Gespräche mit der Pilotengewerkschaft sollten noch im Laufe des Tages oder am Dienstag fortgesetzt werden. Verdi nimmt nach eigenen Angaben den Gesprächsfaden am Dienstag wieder auf.

Staatshilfe nicht an Erhalt von Arbeitsplätzen gebunden

Verdi-Vizechefin Christine Behle hatte am Wochenende kritisiert, dass Beschäftigte im Airline- und Touristikbereich stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen seien, ihre Interessen aber zu wenig im Vordergrund stünden. "Umfassende Staatshilfepakete wie beispielsweise für Lufthansa sind nicht an Bedingungen wie Arbeitsplatzerhalt, Schutz der Arbeitsplätze und ökologische Nachhaltigkeit gebunden", erklärte Behle.

Die AUA-Mutter Lufthansa hatte sich vorige Woche bereits mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo auf ein Sparpaket in der Krise verständigt. Dieses umfasst einen vierjährigen Kündigungsschutz sowie ein Einsparvolumen von über einer halben Milliarde Euro bis Ende 2023. Die Aktionäre der Lufthansa hatten am Donnerstag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung dann grünes Licht für das staatliche Rettungspaket von bis zu neun Milliarden Euro gegeben und damit eine drohende Insolvenz verhindert. Die Gewerkschaften haben seitdem deutlich gemacht, dass sie sich nun genügend Zeit für einen vernünftigen Abschluss mit der Lufthansa nehmen wollen. (APA, 29.6.2020)