Auf Disney+ gibt es auch Star Wars.

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Eigentlich war es der perfekte Zeitpunkt einen Streamingdienst zu starten. Ausgerechnet am Höhepunkt der Coronakrise, als gerade praktisch alle ins Homeoffice verbannt waren, ging im Frühjahr Disney+ in Europa an den Start. Allerdings mit einer entscheidenden Einschränkung: Die Bildqualität wurde bewusst gedrosselt. Das findet nun ein Ende.

Volle Auflösung

Ab sofort streamt Disney+ in voller Videoqualität, berichtet heise.de in Berufung auf Informationen von Netflix. Konkret bedeutet dies, dass man die Bitrate erhöht hat, und erstmals die eigentlich versprochene Auflösung liefert. Bis zuletzt wurden eigentlich als 1080p ausgewiesene Inhalte nur mit 720p gestreamt. Bei 4K-Videos handelte es sich genau genommen "nur" um WQHD-Clips mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel statt 3.820 x 2.160 Pixel.

Diese Maßnahme hatte Disney auf Druck aus der Politik ergriffen. EU-Kommissar Thierry Breton hatte vor einer möglichen Überlastung der Netze gewarnt, worauf sich zahlreiche große Streaminganbieter zu einer Qualitätsreduktion selbstverpflichtet hatten, um wichtigeren Diensten – etwa Tools für die Arbeit im Homeoffice – nicht im Wege zu stehen.

Umsetzung

Der Weg, den man dabei beschritt war aber sehr unterschiedlich. So reduzierte Youtube etwa einfach die Standardauflösung, erlaubte es aber weiterhin die volle Qualität explizit auszuwählen. Bei Netflix behielt man die Auflösung bei, reduzierte aber die Bitrate, woraus eine schlechtere Bildqualität resultierte. Ob all das wirklich notwendig war, ist dabei eine andere Frage. Im nachhinein ist lediglich klar, dass die europäischen Netze die höheren Bandbreitenanforderungen sehr gut geschluckt haben. Die meisten anderen Dienste haben ihre im März getroffenen Maßnahmen mittlerweile ebenfalls bereits aufgehoben. (red, 30.06.2020)