Carl Reiner wurde 98 Jahre alt.

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Hollywood/Wien – Vor einer Woche noch konnte man Carl Reiner in einem Clip der Reihe Dispatches from Quarantine sehen. Der 98 Jahre alte Komiker erinnerte sich an die wichtigsten Stationen in seinem Leben: die Fernsehserie "The Dick Van Dyke Show" und die Sketch-Serie "The 2000 Year Old Man", die er gemeinsam mit Mel Brooks populär gemacht hatte.

Geboren in der Bronx 1922 als Sohn eines jüdischen österreichisch-rumänischen Immigrantenpaars, machte Carl Reiner seine ersten Erfahrungen mit der Schauspielkunst im Rahmen der Sozialprogramme des New Deals und später bei der Armee.

1946 debütierte er am Broadway, fand dann aber schnell zum Fernsehen. Die "Dick Van Dyke Show", bei der Reiner als Autor, Regisseur und mit gelegentlichen Auftritten involviert war, gilt heute als eine der ersten Sitcoms und stand damit am Anfang eines Genres, das bis zu Seinfeld oder "The Big Bang Theory" reicht.

Zwischen Sitcom und "Ocean's Eleven"

Mit Jerry Seinfeld trat Reiner auch in der Serie "Comedians in Cars Getting Coffee" auf. In dieser Begegnung dokumentierte sich eine lange Tradition jüdischer Komik im amerikanischen Showgeschäft, die bei Carl Reiner nicht zuletzt auch eine Familiengeschichte war: Sein Sohn Rob wurde ebenfalls mit einer Sitcom als Darsteller berühmt ("All in the Family") und drehte auf Grundlage eines Drehbuchs von Nora Ephron die Komödie "When Harry Met Sally".

In Carl Reiners Karriere wurde schließlich noch Steve Martin wichtig: Dessen Karriere begann unter seiner Regie 1979 mit "The Jerk". In seinen späten Jahren wurde Reiner als Saul Bloom in der Ocean’s-Trilogie von Steven Soderbergh noch einmal bekannt. Carl Reiner ist im Alter von 98 Jahren in Beverly Hills gestorben. (Bert Rebhandl, 2.7.2020)