Auch "Ninja" konnte Mixer nicht zum Durchbruch verhelfen.

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Microsofts Streamingservice Mixer ist Geschichte. Der Konzern wollte damit Amazons Twitch Paroli bieten und scheiterte. Für Microsoft ein sündteures Unterfangen: So wurde mit mehreren Streamern ein Millionendeal vor nicht allzu langer Zeit abgeschlossen, damit sich diese exklusiv auf Mixer zeigen. Business Insider hat nun mit ehemaligen Mitarbeitern das Scheitern der Plattform rekonstruiert.

30 Millionen für "Ninja"

Laut dem Bericht war es intern schon länger Thema, dass man populäre Streamer von anderen Anbietern einfach abwirbt. So wurde etwa "PewDiePie" ins Auge gefasst, der der größte Content-Creator auf YouTube ist und dort auch regelmäßig streamt. Letztlich entschied man sich für "Ninja" und "Shroud", die 30 Millionen beziehungsweise zehn Millionen Dollar erhalten haben sollen.

Fans kamen nur teilweise mit

Die Idee dahinter war, dass beide Streamer eine riesige Anzahl an Zuschauern mitbringen. Diese sollten dann auch gleich bei Mixer bleiben und somit die Userzahlen massiv in die Höhe treiben. Der Effekt stellte sich allerdings nicht ein. Beide Star-Streamer konnten zwar tausende Zuschauer anlocken, nicht aber derartige Massen zum Wechsel von Twitch auf Mixer bewegen. "Ninja" konnte etwa 3,2 Millionen Follower lukrieren – auf der Amazon-Plattform hatte er aber rund 15 Millionen.

Toxisches Arbeitsumfeld

Zudem soll bei Mixer ein toxisches Arbeitsumfeld geherrscht haben. Mehrere ehemalige Mitarbeiter berichten davon, dass der Umgang bei der Firma sehr schlecht war. So wird zudem ein rassistisches und sexistisches Arbeitsumfeld beklagt, das trotz Beschwerden bei Führungskräften und HR nicht beseitigt wurde. Schon länger gab es bei Mitarbeitern außerdem Bedenken, dass die Plattform keine große Zukunft vor sich hat.

On MSFT

Twitch in der Bredouille

Mit einer Kooperation mit Facebook will Microsoft Mixer am Leben halten. Ende Juli wird der Dienst mit Facebook Gaming zusammengelegt. Allzu große Konkurrenz dürfte man Amazons Twitch aber weiterhin nicht entgegenbringen. Die Plattform hat kürzlich die eigenen Richtlinien verschärft, nachdem dutzenden Streamern sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde. Künftig will man härter gegen User vorgehen, die gegen die Richtlinien verstoßen. (red, 1.7.2020)