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Dem Verlag zufolge zeichnet die Tochter von Trumps verstorbenem Bruder ein verheerendes Bild von der Familie.

Foto: AP / Susan Walsh

Ein New Yorker Richter untersagte am Dienstag vorübergehend das Erscheinen des Enthüllungsbuches von Mary Trump. Die Maßnahme gilt mindestens bis zum 10. Juli 2020. Den Antrag hat ihr Onkel Robert Trump gestellt. Er ist der jüngere Bruder des US-Präsidenten.

In seinem Antrag argumentiert Robert Trump, dass das Buch gegen eine frühere Stillschweigevereinbarung verstoße. Bis zum 10. Juli sollen Mary Trump und ihr Verleger nun darlegen, warum das nicht der Fall sein soll.

Buch soll am 28. Juli erscheinen

Das Buch "Too Much and Never Enough: How My Family Created the World's Most Dangerous Man" – auf Deutsch etwa: "Zu viel und nie genug: Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf" – soll zwar erst am 28. Juli erscheinen, Mary Trumps Anwalt kündigte trotzdem umgehend Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs des Bundesstaates New York an. Diese verstoße gegen die in der Verfassung garantierte Meinungsfreiheit.

Vergangene Woche war Robert Trump noch vor einem anderen New Yorker Gericht mit einem Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen das Buch gescheitert. Der Bruder des US-Präsidenten wirft seiner Nichte vor, mit dem Buch gegen eine frühere Stillschweigevereinbarung über das Erbe des Familienpatriarchen Fred Trump – des Vaters von Robert und Donald Trump – zu verstoßen.

Auch Trumps Schwester soll zu Wort kommen

Laut dem Verlag Simon & Schuster zeichnet die Tochter von Trumps verstorbenem Bruder Fred Trump Jr. in dem Buch ein verheerendes Bild von der Familie. Die Verlagsankündigung verspricht ein "helles Schlaglicht auf die dunkle Geschichte der Familie" zu werfen. So soll klar werden, wie Donald Trump zu dem Mann geworden sei, "der jetzt die weltweite Gesundheit, wirtschaftliche Sicherheit und den sozialen Zusammenhalt gefährdet".

Über konkrete Inhalte des Buches ist wenig bekannt. Es soll jedoch Donald Trumps Schwester Maryanne Trump Barry zu Wort kommen – und sich negativ über ihren Bruder äußern. Mary Trump selbst will die Hauptquelle der "New York Times" für einen Bericht über dubiose Steuerpraktiken ihres Großvaters gewesen sein. Die "New York Times" äußert sich nicht dazu.

Mary Trumps Buch ist jedenfalls nicht das erste, das Donald Trump negative Schlagzeilen beschert. In "The Room Where It Happened" – auf Deutsch etwa: "Der Raum, in dem es geschah" – erhebt Trumps früherer Nationaler Sicherheitsberater John Bolton schwere Vorwürfe gegen den US-Präsidenten. Die US-Regierung hatte vergeblich versucht, ein Erscheinen des Werks zu verhindern. (red, APA, 1.7.2020)