Es war eine umkämpfte Partie in Hütteldorf.

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Wien – Rapid hat den Vizemeistertitel in der Fußball-Bundesliga sicher. Am Mittwoch feierten die Wiener in der 31. Runde einen 3:1-(2:0)-Heimsieg über den LASK, der damit fünf Punkte Rückstand auf Grün-Weiß und ein Spiel vor Schluss keine Chance mehr auf Platz zwei hat. Rapid steht dort erstmals seit der Saison 2015/16 und hat sich damit auch ein Ticket für die Champions-League-Qualifikation erspielt.

Die in der ersten Hälfte dominanten Linzer gingen durch ein Eigentor von Andres Andrade (4.) und Treffer von Taxiarchis Fountas (45.) und Christoph Knasmüllner (91.) k. o., der Anschlusstreffer zum 1:2 durch Joao Klauss (72.) kam zu spät. Der LASK, der den Grunddurchgang als Tabellenführer beendet hatte, muss nun sogar um Platz drei bangen. Da Verfolger WAC wegen Regens erst am Donnerstag (18 Uhr) in Hartberg antreten kann, liegen die Athletiker aber noch einen Punkt vor den Kärntnern. Rang drei würde einen Fixplatz in der Europa-League-Gruppenphase bringen.

Frühe Führung für Rapid

Rapid schien den Schub vom späten 3:2-Erfolg bei Sturm Graz gut mitgenommen zu haben. Zwar köpfelte LASK-Kapitän Gernot Trauner in der 2. Minute nur knapp übers Tor, in Führung gingen aber die Hausherren: Durch ein Eigentor von Andrade, der eine Flanke des nach einer Sperre zurückgekehrten Fountas unglücklich ins eigene Tor lenkte. Doch Grün-Weiß konnte und wollte wohl auch nicht nachsetzen. Der LASK erstarkte, kam mehrmals vor den Rapid-Sechzehner und jubelte in der 16. Minute über den Ausgleich durch Samuel Tetteh – dem die Anerkennung allerdings wegen Abseits verweht blieb.

An der Seitenlinie duellierten einander die beiden Coaches Dietmar Kühbauer und Valerien Ismael verbal, auch am Feld ging es durchaus engagiert zur Sache – wobei eine gewisse Chancenarmut zu konstatieren war. Rapid brauchte nach dem Tor fast 20 Minuten, um wieder gefährlich in den gegnerischen Strafraum zu kommen, der LASK dominierte und hatte in einer Art Powerplay-Phase durch Andrade und Philipp Wiesinger auch zwei gute Möglichkeiten, doch Goalie Tobias Knoflach parierte zweimal (35.).

2:0 vor der Pause

Anstatt das 1:1 zu machen, kassierte der LASK kurz vor der Pause noch das zweite Gegentor: Dejan Petrovic luchste James Holland an der Mittellinie den Ball mit grenzwertigem Einsatz ab und bediente per langem Pass Fountas, der nach einem Haken einen gefühlvollen Flachschuss ins lange Eck setzte.

Nach Wiederanpfiff dominierte vor allem ein heftiger Wolkenbruch, Rapid hatte das Geschehen unter Kontrolle. Ercan Kara vergab zwei gute Möglichkeiten auf die Vorentscheidung, einmal rettete LASK Goalie Alexander Schlager (63.), dann die Stange (70.). Umso überraschender fiel der – leicht abgefälschte – Anschlusstreffer durch Klauss, der sich mit einem "Gewalt"-Solo von der Mittelinie bis in den Sechzehner getankt hatte.

Klauss-Ausgleich aberkannt

Rapid geriet prompt wieder unter Druck und hatte auch Glück, dass ein weiterer Klauss-Treffer wegen eines angeblichen Fouls im Strafraum aberkannt wurde (74.). Die Gäste drängten im Finish noch auf den Ausgleich, ohne dabei aber echte Chancen zu haben. Der eingewechselte Knasmüllner nützte schließlich in der Nachspielzeit den nun größeren Platz und schloss einen Konter perfekt ab. (APA, red, 1.7.2020)

Bundesliga-Meistergruppe, 31. Runde, Mittwoch

SK Rapid Wien – LASK 3:1 (2:0)
Allianz-Stadion, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus), SR Altmann

Torfolge:
1:0 (4.) Andrade (Eigentor)
2:0 (45.) Fountas
2:1 (72.) Klauss
3:1 (91.) Knasmüllner

Rapid: Knoflach – Stojkovic, D. Ljubicic, Greiml – Arase (69. Schick), Grahovac, Petrovic, Ullmann – Schwab, Kara (78. Kitagawa), Fountas (83. Knasmüllner)

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Andrade – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Tetteh (57. Klauss), Raguz, Frieser (78. Reiter)

Gelbe Karten: D. Ljubicic, Kühbauer (Trainer), Petrovic bzw. Raguz, Michorl, Ismael (Trainer)