Die Regierung erlässt eine Reisewarnung für den Westbalkan. Integrationsministerin Susanne Raab appelliert an "Menschen mit Migrationshintergrund", die Reisewarnung ernst zu nehmen und nicht nach Hause auf Urlaub zu fahren. Nicht ganz grundlos, denn z. B. in Serbien machte bis vor kurzem der Gesundheitsberater der Regierung noch blöde Witze über das Virus.

Die Vorschriften (etwa Maskenpflicht in Supermärkten und für Servierpersonal) wurden gelockert.
Foto: imago/Ute Grabowsky

Bisher ist freilich noch nichts von einer Reisewarnung für Oberösterreich bekannt und Innenminister Karl Nehammer hat noch nicht angeboten, dort die Infektionskette wegzuflexen.

Ernster Hintergrund: Die Infektionszahlen steigen wieder an, nachdem die Vorschriften (etwa Maskenpflicht in Supermärkten und für Servierpersonal) gelockert wurden. Woraufhin sich "die Menschen", mit und ohne Migrationshintergrund, sofort wieder "viel zu sorglos" benahmen, wie eine Virologin in der "ZiB 2" deutlich sagte.

Die bisherigen "Cluster" sind ganz überwiegend darauf zurückzuführen, dass sich eine größere Anzahl von Menschen in geschlossenen Räumen aufgehalten hat, seien es nun Rotarier bei einem Vortrag oder Angehörige einer evangelikalen Kirche.

Aber generell gilt: Abstandhalten hat sich fast völlig aufgehört, Maskentragen ohne ausdrückliche Vorschrift wie in den Öffis weitgehend. Die Sache mit der "Eigenverantwortung" ist doch schwieriger, als man geglaubt hat. (Hans Rauscher, 2.7.2020)