Doch keine Neue Oberstufe – der Start wurde erneut verschoben.

Foto: Regine Hendrich

Wien – Die Verschiebung des verpflichtenden Starts der Neuen Oberstufe (NOST) auf das Schuljahr 2023/24 hat am Donnerstag einstimmig den Wissenschaftsausschuss des Nationalrats passiert. Außerdem werden Schulversuche zu Leistungssport und darstellender Kunst ins Regelschulwesen überführt.

Eigentlich hätte die NOST bereits 2017/18 flächendeckend starten sollen, die ersten Probeläufe gibt es schon seit 2013/14. Anschließend wurde allerdings – auch auf Druck von Eltern-, Lehrer-und Schülervertretern – der Start immer wieder vertagt. Die letzte Verschiebung gab es erst im Jänner, und zwar von 2021/22 auf 2022/23.

Bei der NOST wird ab der 2. Klasse der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) bzw. der 6. Klasse AHS der Lernstoff in je ein Semester umfassende Module unterteilt. Bei einer negativen Note in einem Fach muss dann nicht die ganze Klasse wiederholt, sondern nur das jeweilige Modul per Semesterprüfung positiv abgeschlossen werden. Bis zur Matura müssen aber alle "Nicht Genügend" ausgebessert sein – bis dahin dürfen die Schüler nicht zur Reifeprüfung antreten. Schon jetzt erproben viele Schulen auf freiwilliger Basis die NOST – das sollen sie laut dem Gesetzestext auch weiter tun können.

Schulversuche kommen in Regelschulwesen

Außerdem sollen die bisherigen Schulversuche zum Leistungssport bzw. darstellender Kunst an 26 Standorten in das Regelschulwesen überführt werden. An bereits bestehenden Schulen soll dadurch eine "Bildungsanstalt für Leistungssport" bzw. "Bildungsanstalt für darstellende Kunst" geschaffen werden können. Zusätzliche Standorte werden nicht eingerichtet.

Gesetzlich verankert wird auch die Veröffentlichung aller Zentralmatura-Aufgaben nach dem Abschluss der Reifeprüfungen. Schon jetzt werden zwar weite Teil der Prüfungsaufgaben unmittelbar nach Ende der Klausur auf der Homepage des Ministeriums veröffentlicht, aber nicht alle. (APA, 2.7.2020)