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Peter Thiel (rechts) steht offenbar nicht mehr hinter Trump.

Foto: Evan Vucci / AP

Dass Donald Trump sonderlich viele Sympathien in der Techbranche genießt, wäre eine gewagte Behauptung. Als der US-Präsident zum Anfang seiner Amtszeit immer wieder die Chefs der großen IT-Konzerne in großer Runde versammelte, sprachen deren Gesichtsausdrücke Bände. Doch es gibt auch Ausnahmen. So gehörte Techmilliardär Peter Thiel von Anfang an zu den prominentesten Unterstützern von Trump. Doch auch diese Beziehung scheint nun in einer schwierigen Phase angelangt zu sein.

Distanz

Thiel versuche sich zunehmend von Trump zu distanzieren, berichtet das "Wall Street Journal". Der Grund dafür sei recht simpel: Der frühere Facebook-Investor befürchte, dass Trump die Wahl verlieren könnte. Also will sich Thiel rechtzeitig absetzen, um nicht mit der Niederlage assoziiert zu werden.

Die Beziehung der beiden hat aber auch unter äußeren Faktoren gelitten – und zwar konkret dem Coronavirus. Thiel soll von Trumps von vielen als verantwortungslos kritisiertem Umgang mit Covid-19 enttäuscht sein. Dies vor allem auch mit dem Blick auf den Schaden, den die Wirtschaft dadurch nimmt.

Hintergrund

Thiel war einer der frühen Unterstützer von Trump. So hat er allein im Jahr 2016 1,25 Millionen Dollar für die Kampagne des späteren US-Präsidenten gespendet. Zudem hatte er Trump damals sogar mit einer Ansprache bei der Republican National Convention gewürdigt.

Der Tech-Milliardär hat die Grundlage seines Vermögens mit seiner Beteiligung an Paypal geschaffen. Dies übrigens gemeinsam mit Tesla-Chef Elon Musk, der zunächst auch eine gewisse Affinität zu Trump hegte. Thiel ist für seine politisch klar rechts angesiedelten Weltanschauung bekannt und war damit auch von Anfang an ein Außenseiter im sonst zu großen Teilen sehr liberalen Silicon Valley.

Umschichtung, nicht Umdenken

Seiner generellen Überzeugung will Thiel natürlich weiter treu bleiben, allerdings will er laut dem Bericht seine finanziellen Ressourcen nun auf ein neues Ziel ausrichten: zu verhindern, dass die Republikaner parallel zu einer möglichen Trump-Niederlage auch gleich noch die Mehrheit im Kongress verlieren. (red, 3.7.2020)