Laura Bailey, die Synchronstimme von Abby, wird von wütenden Fans für ihre fiktionale Rolle verantwortlich gemacht

Foto: Naughty Dog

Der Hass, den der zweite Teil des PS4 Titels "The Last of Us" im Internet auf sich zieht, erreicht neue Dimensionen. Laura Bailey, die Synchronstimme von Abby, veröffentlichte am Freitag einen Auszug der Hassnachrichten und Morddrohungen, die sie für ihre Rolle auf sozialen Medien bisher erhalten hat.

Angriff auf Sohn und Familie

Kaum ein Spiel hat so viele wutentbrannte Fans versammelt, wie "The Last of Us 2". Während es von der Kritik in den Himmel gelobt wurde und auch an der Kassa nicht enttäuscht, wird das Zombie-Game von einer immensen Hasswelle im Internet erfasst. Diese trifft nun auch den Cast des Spiels.

Auf Twitter teilte die Synchronsprecherin Screenshots von Nachrichten, die sie auf dem sozialen Medium erhalten hatte. Um Spoiler zu vermeiden, zensierte sie manche Passagen – was übrig bleibt sind Beleidigungen und Morddrohungen. Diese betreffen nicht nur sie selber, auch ihr Sohn, der noch im Säuglingsalter ist, sowie ihre Eltern wurden bereits zum Ziel der Todeswünsche.

Hassposter bittet um Verzeihung

Ein Twitter-Nutzer entschuldigte sich für seinen eigenen wutentbrannten Tweet vom 20. Juni, den er an Bailey gerichtet hatte und fügte ihn als Screenshot an. Im Tweet wünschte der Nutzer der Synchronsprecherin den Tod. Nun erklärte er, er habe aufgrund der Geschehnisse im Spiel die Kontrolle verloren und entschuldigte sich aufrichtig dafür. "Ich wünschte, ich hätte den Tweet nie geschrieben", so der Nutzer. Bailey bedankte sich daraufhin für die Entschuldigung und die Unterstützung anderer Twitter-Nutzer.

Mögliche Gründe für Hass

Es gibt mehrere Gründe, warum das Spiel so stark polarisiert. Ein Teil der Nutzer zeigt sich mit der Story unzufrieden oder bemängeln das Gameplay. Ein anderer ärgert sich über trans- und homosexuelle Charaktere von "The Last of Us 2" und werfen den Entwicklern vor, eine eigene Agenda verfolgen zu wollen.

Rekordbrecher

Das Spiel ist am 19. Juni erschienen und hat zurzeit auf Metacritic einen Kritiker-Score von 94 der möglichen 100. Der User-Score beläuft sich auf 5,4 von 10. Der kontroverse Titel verkaufte sich in den ersten zwei Tagen mehr als vier Millionen Mal und ist somit das sich am schnellsten verkaufende PS4-Exclusive-Spiel aller Zeiten. (red. 04.07.2020)