Dienstagsroutine: Christine Aschbacher (ÖVP) berichtet im Rahmen einer Pressekonferenz über die jüngsten Entwicklungen am Arbeitsmarkt.

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Wien – Auch wenn die EU ihre Wirtschaftsprognose für Österreich am Dienstag nach unten revidiert hat: Der Arbeitsmarkt erholt sich laut Angaben der Ministerin weiter. Die Arbeitslosenzahlen sind weiterhin rückläufig, im Vergleich zur Vorwoche haben etwa 21.000 Menschen einen Job gefunden – 442.000 suchen nach wie vor Arbeit. Die Arbeitslosenquote werde sich im Jahresdurchschnitt bei etwa zehn Prozent einpendeln, sagte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP).

Ähnliches gilt für die Kurzarbeit. Auf dem Höhepunkt der Krise waren es rund 1,3 Millionen, inzwischen sind nur noch etwas mehr als 400.000 Menschen im Land in Kurzarbeit. Und auch die Anträge auf Verlängerung seien stark rückläufig. Bisher seien 3,3 Milliarden Euro ausbezahlt worden.

Trotz des positiven Trends gebe es aber Branchen, die wohl auch im Herbst noch auf staatliche Hilfe angewiesen sein werden, so die Ministerin. Man befinde sich deshalb in intensiven Gesprächen mit den Sozialpartnern, um eine maßgeschneiderte Kurzarbeitsregelung auch für den Herbst zu finden.

Fokus auf Jugendliche

Besorgt äußerte sich die Ministerin über junge Arbeitslose, junge Arbeitnehmer wurden von der Corona-Krise ja besonders kalt erwischt. Die Zahl der in Schulung befindlichen Jugendlichen sei im Zuge der Corona-Krise stark gestiegen, fast 65.000 Jugendliche im Land suchen einen Job. Aschbacher appellierte deshalb an die Betriebe, Lehrlinge einzustellen, sofern sie es sich leisten können. Außerdem soll neben dem Lehrlingsbonus, um den seit Juli angesucht werden kann, eine interministerielle Taskforce zum Thema Jugendarbeitslosigkeit eingerichtet werden.

Kinderbonus im September

Der Kinderbonus kommt im September, kündigte Aschbacher außerdem an. 360 Euro pro Kind soll es für rund 1,1 Millionen Familien im Land geben, das Geld soll laut Regierungsplänen im September automatisch mitsamt der Familienbeihilfe überwiesen werden. 1,8 Millionen Kinder in Österreich betrifft das.

Zusätzlich zum Kinderbonus soll es eine Überweisung von 100 Euro pro Kind an bedürftige Familien geben, das habe man gemeinsam mit dem Sozialministerium erarbeitet, sagte Aschbacher. (luis, 7.7.2020)