Der Tiroler Ort Alpbach soll immer noch das Zentrum der Veranstaltung sein, doch in diesem Jahr soll es auch Diskussionsveranstaltungen in 25 Ländern geben.

Foto: Andrei Pungovschi

Das seit 1945 bestehende Europäische Forum Alpbach erfindet sich in diesem Jahr Corona-bedingt neu. Die Veranstaltung soll vorwiegend als Online-Konferenz stattfinden. Wie Forumspräsident Franz Fischler am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien ausführte, soll die aktuelle Lage jedoch auch als Chance genützt werden. Auch in Zukunft will man verstärkt auf digitale Elemente setzen.

"Wir öffnen ein neues Kapitel des Europäischen Forums Alpbach", sagte Fischler. Das heurige Forum, das sich dem Generalthema "Fundamentals" widmet, sei "nicht einfach so eine Art Zoom-Konferenz für viele Leute", sondern "viel ausgeklügelter". Dabei soll die Atmosphäre eingefangen werden, "die Alpbach ausmacht", gleichzeitig sollen aber auch Kommunikation und Austausch online ermöglicht werden.

Diskussionsveranstaltungen in 25 Ländern

Laut Sonja Jöchtl, der Geschäftsführerin der Stiftung Europäisches Forum Alpbach, wird erwartet, dass heuer 112 Nationalitäten unter den Teilnehmern vertreten sein werden. "Alpbach wird noch immer im Mittelpunkt stehen", aber es werde an vielen verschiedenen Orten Knotenpunkte geben. So seien Diskussionsveranstaltungen in 25 Ländern geplant, "von Ghana bis Brüssel". Für die Teilnahme am Forum könne man sich ab dem 13. Juli registrieren. Was es heuer erstmals nicht gebe, sei ein Platzproblem: Die technischen Tools ermöglichen eine gleichzeitige Beteiligung von 100.000 Teilnehmern.

In Alpbach an Ort und Stelle sein sollen in diesem Jahr in erster Linie Sprecher, Journalisten und Partner des Forums, aber auch eine kleine Gruppe junger Menschen, wie Fischler erklärte. Auch in Zukunft werde ein Teil des Forums digital sein.

Kleine Abendessen statt Empfänge

Zu den geplanten Anti-Corona-Maßnahmen, sagte Fischler, für die heurige Konferenz, die – kürzer als sonst – von 23. August bis 3. September stattfindet, werde ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet, "das wir auf Punkt und Beistrich erfüllen werden".

Alle im Saal Anwesenden würden registriert und Namensschilder angebracht, wer wo sitze. Auch Möglichkeiten zur Händedesinfektion sowie für Corona-Schnelltests sollen geschaffen werden, wo dies nötig sei. Man sei hier auch in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden des Bezirkes Kufstein und dem Sprengelarzt von Alpbach. Zudem werde es Vorschriften für Hotels geben.

"Wir werden keine Empfänge machen, überhaupt keinen einzigen", fügte Fischler hinzu. Es werde höchstens kleine Abendessen für eine gesetzte Gruppe von Leuten geben, unter den gültigen Bestimmungen für Restaurants. Auch Protokolle sollen angelegt werden, "sodass die Rückverfolgbarkeit im Falle des Falles gegeben ist". (APA, 7.7.2020)