Wie man einen Staat regiert, dazu gibt es die unterschiedlichsten Herangehensweisen. Folgerichtig gibt es auch Ministerien aller Art, je nachdem, was halt wichtig erscheint. In UK etwa will das Ministry of Loneliness Menschen aus ihrer Isolation holen. In Indien wurde von Premier Narendra Modi ein Yoga-Ministerium installiert. Denn: "Yoga schafft die Einheit von Geist und Körper, Gedanken und Taten, Zurückhaltung und Erfüllung."

Yoga-Praktizierende in einem Park in Noida, Indien.
Foto: imago

Das wäre was für Österreich. An der Einheit von Gedanken und Taten müssen wir nämlich noch arbeiten. Das war zuletzt im Ibiza-U-Ausschuss zu bemerken, als höchstrangige Auskunftspersonen zwar körperlich anwesend zu sein schienen, ihr Geist aber irgendwie verhuscht, fast abwesend wirkte, weil sich ihre Gedanken nicht und nicht auf Taten (im Sinn von Geschehenem oder Nichtgeschehenem) fokussieren wollten. "Nicht erinnerlich" heißt dieser Zustand in der Sprache der Befragten, "keine Ahnung", "die Frage ist mir zu allgemein, kann ich jetzt nicht beantworten, weiß ich nicht". Es geht auch konkreter unkonkret, wie ein türkiser Regierender bewies: "Wenn er etwas mit mir besprochen hat, soll es so gewesen sein, aber ich kann mich nicht dran erinnern."

Konzentrationsmäßig ist also noch Luft nach oben, mit ein paar Yoga- und Meditationseinheiten wäre das aber sicher hinzubekommen. Notfalls auch ohne Ministerium, es reicht ja ein Staatssekretariat. Om. (Renate Graber, 7.7.2020)