Genauso GPU-fordernd wie "Fortnite": Die Tech-Demo zur Unreal Engine 5.

Foto: Epic Games

Das Staunen war groß als Epic Games einen ersten Vorausblick auf die Unreal Engine 5 zeigte. Die Tech-Demo wurde auf der PS5 in Echtzeit berechnet und sollte das Potenzial der anstehenden Engine demonstrieren. Nun hat Epic-Vizepräsident Nick Penwarden gegenüber PCGamesN verraten, dass das gezeigte gar nicht so hardwarehungrig war. Vielmehr sollen die Geometrie-Berechnungen so viel GPU-Leistung vorausgesetzt haben wie Fortnite bei 60 FPS auf der Konsole.

Fotorealismus dank "Nanite"

Dies ist beachtlich, wenn man Epics Versprechen zum Feature "Nanite" glaubt. Dieses sieht nämlich eine noch nie dagewesene Detailtiefe vor. "Nanite" soll fotorealistische Objekte mit Millionen bis Milliarden Mikropolygonen darstellen und den Detailgrad an das jeweilige Endgerät mittels Downscaling anpassen. Zugleich kommt es auch darauf an, wie weit weg sich der Spieler von einem Objekt befindet. Ist er nahe, wird die Detailtiefe erhöht – entfernt er sich, wird diese verringert.

Unreal Engine

Software auf dem Vordermarsch

Bei PCGamesN analysiert man in diesem Zusammenhang nun, dass Software bei der Spieleentwicklung künftig eine deutlich bedeutendere Rolle spielen wird. Als weiteres Beispiel wird auch Nvidias DLSS 2.0 genannt. Dabei handelt es sich um eine KI-Kantenglättung, die Bildraten erhöhen und gleichzeitig scharfe Bilder liefern soll. Für Death Stranding werden dank DLSS 2.0 etwa 60 FPS bei 4K-Auflösung mit einer RTX 2060 versprochen.

Die Einschätzung des Experten

Michael Wimmer vom Institut für Visual Computing & Human Centered Technology der TU Wien bestätigt gegenüber dem STANDARD, dass künftig auch schwächere RTX-Karten von DLSS profitieren können. "Nanite" bringt offenbar eine "sehr detaillierte Eingabe-Geometrie" mit sich, die wiederum eine neue Datenstruktur ermöglicht, "die es erlaubt, zur Laufzeit den richtigen Detailgrad so zu extrahieren, dass auf jedes Pixel circa ein Dreieck kommt". Die Innovation sei laut dem Experten "bemerkenswert" – für Grafikwunder wird es selbst mit der UE5 aber auch weiterhin potente Hardware benötigen. (dk, 8.7.2020)