Barbara Karlich am Dienstag dieser Woche übrer eine "Generation orientierungslos" – gemeint war die Jugend.

Foto: Screenshot ORF TVthek

Der virusbedingt schlimmen Weltlage zum Trotz tut sich dieser Tage medial ein gewisses Sommerloch auf. Es verringert die zuletzt für manche kaum zu bewältigende Nachrichtendichte und verspricht darüber hinaus Zerstreuung. Zum Beispiel mit zeitlosen Themen, die wohl schon zu Zeiten heiß diskutiert wurden, als man nicht auf Twitter, sondern unter Kienspanbeleuchtung zusammenkam.

Eine solche Sache ist der Konflikt zwischen Jung und Alt. Generation orientierungslos: Der Jugend von heute fehlen die Vorbilder lautete der Titel der Barbara Karlich Show Dienstagnachmittag auf ORF 2. Dabei ließ die bewährte ORF-Talkerin mit dem Human-Interest-Schwerpunkt eine bunte Auswahl von Menschen aller Altersstufen auf den heißen Stühlen Platz nehmen.

Wankelmütig und verwöhnt

Da saß die 67-jährige pensionierte Schriftführerin Margarete – fünf Kinder, elf Enkel –, die der These des Tages widersprach: Jugendliche könne man "lenken", sagte sie. Dalia (46, aus der Werbebranche) sah das anders: Viele junge Menschen seien heutzutage wankelmütig und verwöhnt, meinte sie dezidiert.

Erfolg als Dragqueen

Clemens (22) konnte sie damit nicht gemeint haben. Seinen Berufswunsch – Tierpräparator – hegte er von Kindesbeinen an, heute ist er als solcher selbstständig. Vielleicht schon eher Kevin (23). Er hätte gern eine Modeschule besucht, doch der Vater setzte ihm ein Ultimatum: Job binnen eines Monats oder Auszug. Doch auch er passt nicht ins Ratlosigkeitsbild, wie sich im Zuge des Gesprächs herausstellte. Inzwischen längst ausgezogen, arbeitet er recht erfolgreich – als Dragqueen. (Irene Brickner, 8.7.2020)