Endlich mal Tourist sein in der eigenen Stadt!

Abschalten, sich erholen und nicht mehr an den Stress in Alltag und Arbeit denken: Das geht am besten mit einem Szenenwechsel. Viele verbringen ihren Urlaub daher mit Reisen – ins Ausland oder zumindest in so weite Ferne, dass man automatisch nicht mehr an daheim denkt.

Wer – wie ich – trotzdem immer wieder einmal versucht, ein paar entspannte Urlaubstage daheim zu verbringen, der weiß vermutlich auch, dass das oft nicht klappt: Schnell fällt einem auf, dass die Fenster mal wieder geputzt werden müssen, der Kleiderschrank aussortiert gehört und man ja auch längst schon diese neuen Regale aufhängen wollte. Und so wird aus der geplanten Entspannung auf Balkonien ein Tag voller To-do-Listen.

Jetzt ist Krise. Und viel mehr Menschen als sonst dürften sich vornehmen, den Urlaub daheim zu verbringen. Also an dem Ort, an dem die meisten in den letzten Monaten nicht nur gelebt und gearbeitet, sondern oft auch Kinder betreut haben. Aus ebendiesem Ort einen Erholungsort zu machen dürfte schwerfallen.

Endlich eine Donaurundfahrt

Doch man kann es versuchen, ich werde es im heurigen Sommer endlich tun: Wien-Urlaub. Wird ohnehin höchste Zeit, dass ich die Karlskirche und die Spanische Hofreitschule einmal von innen sehen, eine Donaurundfahrt und all das mache, wozu man als Nichttourist sowieso nie kommt.

Dafür ist natürlich auch die richtige Einstellung nötig. Urlaub, auch wenn er daheim stattfindet, gehört angemessen geplant – zumindest sind das Tipps, die man nach einer kurzen Google-Recherche findet. Dazu gehört, sich an den Urlaubstagen konkrete Aktivitäten vorzunehmen, Tische in neuen Restaurants zu reservieren, Ausflüge zu organisieren, sich eine Urlaubsgarderobe zurechtzulegen und sich auch einmal etwas zu gönnen – man ist ja schließlich im Urlaub. (Bernadette Redl, 10.7.2020)