Um ungetrübten Badespaß in der Alten Donau zu ermöglichen, sind 15 Amphibienmähboote und zehn Sammelboote unterwegs.

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Wien – In der Alten Donau wird nicht nur geschwommen, gepaddelt oder gerudert, sondern auch gemäht, was das Zeug hält. Denn um das Naturjuwel in der Millionenmetropole mit seinen großteils frei zugänglichen Wasserplätzen weiterhin attraktiv zu halten, müssen jedes Jahr Tonnen an Wasserpflanzen entfernt werden. Diese angesiedelten Makrophyten sind zwar ein Mitgrund für die hervorragende Wasserqualität. Wenn sie im Sommer ungehindert wuchern, mindert das aber auch den Badespaß gehörig.

In der aktuellen Mahd-Saison wurden von der Bootflotte der Stadt Wien bisher 1300 Tonnen Pflanzen aus dem Wasser entfernt und zu Kompost verarbeitet. Das entspricht in etwa der Menge des Vorjahres zu diesem Zeitpunkt der Saison, sagte die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Donnerstag.

Flotte aus 25 Booten

25 Boote sind im Dauereinsatz und stutzen die Pflanzen in einer Tiefe von bis zu 2,5 Metern. Maximal 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit dem Entfernen der Unterwasserpflanzen beschäftigt. Vier Taucher sorgen dafür, dass dort, wo die Boote nicht mehr mähen können, die Pflanzen per Hand geschnitten werden. Das betrifft die ufernahen Bereiche rund um Einstiegsstellen und Stege. Pro Tag wird eine Fläche von rund 6,5 Hektar beackert, sagte Gerald Loew, Leiter der Abteilung Wiener Gewässer.

Die langwüchsigen Wasserpflanzen haben sich vor allem seit 2014 explosionsartig in der Alten Donau vermehrt. Mitverantwortlich sind auch die immer längeren Warmwetterphasen. Um der Plage Herr zu werden, stellte die Stadt 2018 ihr Mähmanagement um: Statt drei großer Boote, die mit dem Mähen nicht mehr nachkamen, wurde auf kleine, wendigere Amphibienmähboote umgestellt. Gestartet wurde mit einer Flotte von acht Booten, mittlerweile sind es insgesamt 25: Neben den 15 Amphibienmähbooten sind hier auch zehn Sammelboote mit Greifarmen inkludiert.

Im Rekordjahr 2018 wurden insgesamt 3350 Tonnen aus dem Wasser geholt, im Vorjahr waren es von März bis Oktober 2700 Tonnen. Im Jahr 2013 betrug die Mahd vergleichsweise nur 72 Tonnen. (krud, 9.7.2020)