Die Messe Wien, zuletzt hauptsächlich als Corona-Notquartier genutzt, wird zur Impfstraße.

Foto: imago images/Viennareport

Wien – Corona-bedingt mussten die Impfaktionen der Stadt Wien vorübergehend pausieren. Um den entstandenen Rückstau an Impfungen aufzuarbeiten, werden nun eigene Impfstraßen für Zeckenimpfungen in der Messe Wien geschaffen. Das gab Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Donnerstag via Aussendung bekannt. Offen ist die Impfstraße von 13. bis zum 25. Juli in der Messehalle D, geimpft wird außer sonntags von 8 bis 18 Uhr. Durchgeführt wird die Aktion vom Arbeiter-Samariterbund (ASBÖ).

Anmeldungen sind ab sofort online unter http://impfservice.wien oder telefonisch von Montag bis Freitag (8 bis 18 Uhr) unter 01/4000 8015 möglich. Der Preis pro FSME-Impfung beträgt 22,57 Euro (mit ÖGK-Zuschuss sind es 18,57 Euro), plus einem Impfhonorar in Höhe von 10,01 Euro. Bei Kindern bis 15 Jahre entfällt das Honorar. Der Impfstoff muss nicht selbst gekauft werden, sondern ist an Ort und Stelle vorrätig. Der gesamte Vorgang samt Beratungsgespräch und Wartezeit soll laut Stadt nicht länger als 15 Minuten dauern.

FSME steht dabei für Frühsommer-Meningoenzephalitis, das ist eine Entzündung von Gehirn und Hirnhaut. Der FSME-Virus wird zumeist von Zecken auf Menschen übertragen. Vom Stich der infizierten Zecke bis zum Ausbruch der Erkrankung dauert es zwei bis 28 Tage. Zunächst sind die Beschwerden ähnlich einer Grippe, ehe Besserung eintritt. Nach rund sieben Tagen kommt es aber zu hohem Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Nacken-Steifheit und manchmal auch Lähmungen. Laut Stadt Wien bietet die FSME-Impfung "einen guten Schutz gegen die Erkrankung". Eine Impfung wird für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre alle drei Jahre empfohlen, danach sollte alle fünf Jahre eine Auffrischung erfolgen. Laut Stadtrat Hacker ist das Ziel, insgesamt 1200 Personen zu impfen. Bei großem Andrang in der Messe könne die Infrastruktur auf bis zu 2400 Impfungen hochgefahren werden.

Kein Notquartier mehr

Zuletzt diente die Messe Wien als Notquartier für leichte oder mittelschwere Coronavirus-Fälle sowie für Verdachtsfälle, die aus verschiedenen Gründen ihre Quarantäne nicht in den eigenen vier Wänden verbringen konnten. Die Kapazitäten wurden fast nie gebraucht, auch derzeit wird dort niemand betreut. Ende Juli und also mit Vertragsende wird das Notlazarett in der Messe geschlossen. (krud, 9.7.2020)