Eine "coole Straße" bei der Eröffnung im Sommer 2019.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – In einigen von Wiens "coolen Straßen", die im Sommer für Erfrischung an heißen Tagen sorgen sollen, gibt es Probleme mit der Wasserqualität bei den Sprühanlagen. Deshalb wurde rund ein Drittel der Standorte vorübergehend deaktiviert, sagte eine Sprecherin von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) am Donnerstag der APA. Eine Gesundheitsgefährdung habe aber nie bestanden. Am Freitag meldete der "ORF", dass vorsichtshalber alle Anlagen überprüft werden sollen und daher vorerst abgestellt werden. Ab Montag sollen die ersten "coolen Straßen" wieder eingeschaltet werden.

Derzeit gibt es 18 "coole Straßen" in der Stadt. Sie sind für den Auto- und teilweise auch für den Fahrradverkehr gesperrt. Nebelduschen, Wasserspiele, aber auch Sitzmöglichkeiten sollen für Entspannung an Hitzetagen sorgen. Das Projekt hatte Grünen-Chefin Hebein im Vorjahr als Pilotversuch ins Leben gerufen, heuer wurde es groß ausgerollt.

Reine Vorsichtsmaßnahme

Laut Hebeins Sprecherin hat sich bei routinemäßigen Messungen der Wasserbeschaffenheit auf Mikroorganismen und Bakterien kürzlich herausgestellt, dass an sechs der 18 Standorte manche Werte "im Grenzbereich" lagen. Sie bestätigte damit einen zuvor publizierten Eintrag im Blog "Stadtpolitik". Also habe man beschlossen, diese abzuschalten – als reine Vorsichtsmaßnahme, da bei den Nebelduschen auch Trinkbrunnen integriert sind.

Als Grund für die verminderte Qualität wird vermutet, dass das Wasser in den Versorgungsschläuchen der Anlage länger gestanden ist. Eine Gefährdung für die Gesundheit bestehe aber keinesfalls, versicherte die Sprecherin: "Es ist alles andere als dramatisch."

Systemumstellung

Nun wird das System in den kommenden Tagen umgestellt, um den Wasserdurchlauf zu erhöhen. Die Sprühduschen werden künftig bereits ab 20 statt bisher 27 Grad aktiviert. Außerdem werden die Schläuche getauscht und künftig auch in der Nacht durchgespült. Im Lauf der nächsten Woche soll alles wieder im Normalbetrieb laufen. (APA, 9.7.2020)