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Foto: Adriano Machado / REUTERS

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat das Online-Netzwerk Facebook wegen Kontensperren seiner Anhänger kritisiert. Bolsonaro ortete bei seinem wöchentlichen Medienauftritt eine "Verfolgung" durch Facebook und sieht die Pressefreiheit bedroht. Der mit dem Coronavirus infizierte Präsident hustete bei seinem Auftritt am Donnerstag mehrmals, wirkte aber sonst fit.

Bolsonaro stößt sich auch daran, dass nur Konten seiner Anhänger gesperrt wurden und keine der linken Opposition. Seine Anhänger hätten keine Hassbotschaften verfasst, verteidigte er sie.

Desinformation

Facebook hatte am Mittwoch mitgeteilt, ein Desinformationsnetzwerk von brasilianischen Konten gesperrt zu haben, die spalterische politische Botschaften verbreitet hätten. Sie werden Personen zugeordnet, die für Bolsonaro sowie dessen Söhne Eduardo und Flavio gearbeitet haben sollen. Es gehe um mehr als 80 Konten auf Facebook und dem konzerneigenen Videodienst Instagram.

Facebook sieht sich mit zunehmendem Druck konfrontiert, stärker gegen Hassrede und Falschinformationen vorzugehen. Auf Initiative von Bürgerrechtsgruppen haben sich zahlreiche Firmen einem einmonatigen Werbeboykott angeschlossen. (APA, 10.07.2020)