Amazons Mail an die Mitarbeiter könnte ein Vorbote weiterer Probleme für Tiktok sein.

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Die Social-App Tiktok ist in den vergangenen Wochen stark in die Kritik gekommen. Es regen sich Bedenken ob des Datenschutzes und möglichen Verbindungen zur chinesischen Regierung und ihren Einfluss auf das Netzwerk. Indien hat Tiktok vor kurzem, gemeinsam mit zahlreichen anderen chinesischen Apps, verboten.

Mitarbeiter sollten App deinstallieren

Mittendrin sorgte schließlich eine vom E-Commerce-Riesen Amazon an seine Mitarbeiter verschickte E-Mail für Aufregung. In dem öffentlich gewordenen Schreiben ersuchte man die Belegschaft, "bis Freitag" Tiktok von allen Geräten zu deinstallieren, mit denen man Zugriff auf die dienstliche E-Mail-Adresse habe und begründete dies mit Sicherheitsbedenken.

Tiktok versuchte, die Wogen zu glätten. Man sei von dem Konzern über diesen Schritt nicht vorab informiert worden und könne die Sorgen nicht nachvollziehen. Man lade aber zu einem Dialog ein, um über etwaige Probleme zu sprechen und den Betroffenen wieder zu ermöglichen, weiter die App zu verwenden.

E-Mail war "Versehen"

Kurz nachdem die New York Times über den Fall berichtete, meldete sich Amazon öffentlich zu Wort. Die Mail sei "ein Versehen" gewesen. Es gäbe "keine Änderung in Bezug auf unsere Regelungen zu Tiktok." Auf die Frage, wie es zu diesem Fehler gekommen sei, reagierte man allerdings nicht.

Das Klima in den USA ist für Tiktok rauer geworden. Aus den Reihen von Demokraten und Republikanern gibt es zunehmend kritische Stimmen. Die Army hat ihrem Personal bereits vergangenes Jahr die Verwendung der App auf Diensthandys untersagt und betrachtet Tiktok als "Cyberbedrohung". Laut US-Außenminister Mike Pompeo erwägt die Regierung ebenfalls Verbote von chinesischen Apps, einen Zeitrahmen dafür gibt es aber noch nicht. (gpi, 11.07.2020)