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Starker Regen hat das Qualifying in Spielberg verzögert, aber nicht verhindert.

Foto: Mark Thompson/Pool via REUTERS

Spielberg – Weltmeister Lewis Hamilton startet beim Grand Prix der Steiermark von der Pole Position. Der Brite war am Samstag im Qualifying auf dem nassen Red Bull Ring der Schnellste, er ließ Red-Bull-Pilot Max Verstappen und McLaren-Mann Carlos Sainz direkt hinter sich. Das zweite Rennen der Formel-1-WM 2020 in Spielberg steigt am Sonntag, 15.10 Uhr (live ORF 1).

Sebastian Vettel erreichte im Gegensatz zum vergangenen Wochenende das Q3 der zehn Schnellsten und stellte seinen Ferrari auf Startplatz zehn. Sein Teamkollege Charles Leclerc (Monaco), Zweiter im ersten Rennen, geht nur von Startplatz elf ins Rennen am Sonntag.

"Wir waren nicht schnell genug, um mitzuhalten", sagte Vettel bei Sky, "natürlich haben wir den Anspruch, weiter vorne zu sein. Aber man kann keine Quantensprünge erwarten."

Hamilton liebt "diese Tage"

Mann der Stunde im Dauerregen von Spielberg war zweifellos Weltmeister Hamilton im Mercedes. Die nasse Strecke trennt gute Piloten von den sehr guten, heißt es – und der Engländer fuhr in einer eigenen Liga: 1,2 Sekunden lag er vor dem zweitplatzierten Max Verstappen (Niederlande) im Red Bull.

"Wir konnten kaum sehen, was vor uns passierte. Aber ich liebe diese Tage, ich bin immer dankbar für Regen", sagte Hamilton. Dritter wurde Carlos Sainz jr. (Spanien), der Vettel im kommenden Jahr bei Ferrari ersetzt, im bemerkenswert schnellen McLaren. Auftaktsieger Valtteri Bottas (Finnland) im zweiten Mercedes geht nur als Vierter ins Rennen am Sonntag (15.10 Uhr/ORF eins, RTL und Sky). Das Wetter soll dann warm und trocken sein.

Vettel trennten am Ende fast zweieinhalb Sekunden von Hamilton – für das Auto der Scuderia war dieser Regentag in Spielberg entlarvend. Der SF1000 konnte auch mit Renault und Alpha Tauri nicht mithalten.

Regen verzögerte Beginn

Schon seit Freitag wurde rund um den Red-Bull-Ring geunkt, das Qualifying könne vielleicht erst am Sonntagmorgen stattfinden. Denn der Regen und die "einzigartige geographische Lage" sorgten für viel Unsicherheit, wie Rennleiter Michael Masi erklärte: "Dadurch, dass die Strecke von Bergen umgeben ist, ist das Wetter ziemlich schwer vorhersagbar."

So kam es, dass das Rennen der Rahmenserie Formel 3 am Samstagvormittag abgebrochen werden musste, es regnete so stark, dass der Kurs in Teilen unter Wasser stand. Besserung war nicht in Sicht, auch das dritte freie Training am Mittag wurde abgesagt. Und als man sich gedanklich bereits mit einem Sonntags-Qualifying anfreundete in Spielberg, klarte es dann doch auf. Mit etwa 45 Minuten Verspätung startete die Zeitenjagd.

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Für Ferrari-Pilot Charles Leclerc war "das Auto kaum zu fahren".
Foto: AP Photo/Darko Bandic

Ferrari "kaum zu fahren"

Und schnell wurde deutlich, welche Autos bei diesen Bedingungen sicher auf der Straße lagen. Hamilton und Bottas, Verstappen und das McLaren-Duo Sainz und Lando Norris wechselten sich in der ersten Quali-Session an der Spitze ab, der Ferrari war dagegen offensichtlich schwer zu bedienen: Vettel qualifizierte sich nur als Elfter für das Q2, Leclerc sogar nur auf Position 13.

Auffällig auch: Alex Albon im zweiten Red Bull fiel gegenüber Teamkollege Verstappen deutlich ab, startet nur von Rang sechs. Der 24-Jährige besetzt bei Red Bull momentan das Cockpit, das Vettel nach seinem Abschied von Ferrari ab 2021 gerne hätte – möglich ist das aber wohl nur, wenn Albon in dieser Saison deutlich hinter den Erwartungen bleibt.

In Q2 setzte erneut stärkerer Regen ein, die Ferraris kämpften hart um den Anschluss – und anders als noch beim Auftakt-Rennen am vergangenen Wochenende schaffte Vettel es als Zehnter ganz knapp in den Schlussabschnitt, Leclerc scheiterte dagegen als Elfter. "Das Auto ist kaum zu fahren", funkte der Monegasse an die Box.

Strafen für Norris und LeClerc

Neben Lando Norris (McLaren) muss auch Charles Leclerc (11.) in der Startaufstellung um drei Plätze nach hinten. Der Ferrari-Pilot hat im Qualifying für den GP der Steiermark den AlphaTauri des Russen Daniil Kwjat behindert. Mit Leclerc und Norris haben damit der Zweite und der Dritte des GP von Österreich Strafen ausgefasst. (sid, APA, 11.7.2020)

Der Endstand des Qualifyings:

1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:19,273 Min.
2. Max Verstappen (NED) Red Bull +1,216 Sek.
3. Carlos Sainz (ESP) McLaren 1,398
4. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes 1,428
5. Esteban Ocon (FRA) Renault 1,649
6. Lando Norris (GBR)* McLaren 1,652
7. Alexander Albon (THA) Red Bull 1,738
8. Pierre Gasly (FRA) AlphaTauri 1,755
9. Daniel Ricciardo (AUS) Renault 1,919
10. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 2,378 (alle in Q3)
11. Charles Leclerc (MON) ** Ferrari 1:19,628
12. George Russell (GBR) Williams 1:19,636
13. Lance Stroll (CAN) Racing Point 1:19,645
14. Daniil Kwjat (RUS) AlphaTauri 1:19,717
15. Kevin Magnussen (DEN) Haas 1:20,211 (jeweils in Q2)
16. Kimi Räikkönen (FIN) Alfa Romeo 1:21,372
17. Sergio Perez (MEX) Racing Point 1:21,607
18. Nicholas Latifi (CAN) Williams 1:21,759
19. Antonio Giovinazzi (ITA) Alfa Romeo 1:21,831
20. Romain Grosjean (FRA) Haas keine Zeit (jeweils in Q1)

* plus drei Plätze in Startaufstellung wegen der Missachtung vom Gelb-Signal im ersten freien Training.

**plus drei Plätze in Startaufstellung wegen Behinderung.