ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.

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Laut ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian braucht es zur Kurzarbeit "dringend ab Oktober eine neue Lösung und die soll schon anders sein. Voraussetzung muss sein, dass ein echter wirtschaftlicher Bedarf besteht, denn, ehrlich gesagt, in Phase eins und zwei sind ja viele Betriebe durchgewunken worden. Wer einen Antrag gestellt hat, hat die Kurzarbeit in der Regel auch bekommen. Der ÖGB will, dass eine gut begründete wirtschaftliche Notwendigkeit vorgelegt wird, und dass das auch genau überprüft wird." Ein Teil der derzeit betroffenen Betriebe werde Kurzarbeit im Herbst nicht mehr brauchen, "aber einige Branchen werden im Herbst den Einbruch richtig zu spüren bekommen, speziell in der Industrie, wo in einigen Bereichen keine neuen Aufträge hereinkommen", so Katzian in der Sonntagsausgabe der Zeitung "Österreich".

Auf Sozialpartnerebene würden diesbezüglich Gespräche geführt, "die erwartungsgemäß ein bisschen zäh verlaufen". Als weitere Forderungen nennt Katzian mit Blick auf die Stadthotellerie oder die Luftfahrt "ein Modell, das mehrmals verlängerbar sein muss", denn "es wird Branchen geben, die in sechs Monaten nicht hochkommen werden". Ebenso müsse es Anpassungen der Kurzarbeitszeit geben: "Dass die Bandbreite der Arbeitszeit von zehn bis 100 Prozent geht, wollen wir nicht mehr." Die längere Freizeit soll laut Katzian für Weiterbildung genutzt werden. (red, 11.7.2020)