Mifegyne, die auch oft als "Abtreibungspille" bezeichnet wird und eine medikamentöse Alternative zu chirurgischen Eingriffen bei Schwangerschaftsabbrüchen darstellt, ist künftig leichter zugänglich. Frauen, die dafür bisher spezielle Ambulanzen oder Kliniken aufsuchen mussten, können nun stattdessen niedergelassene Gynäkologen konsultieren. Besonders für ungewollt Schwangere in ländlichen Gebieten ist ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch somit nun leichter zugänglich: Der lange Anfahrtsweg zu Kliniken entfällt. Zudem wird ein Abbruch schon früh in der Schwangerschaft möglich. Bis zur neunten Schwangerschaftswoche kann das Medikament eingenommen werden. Die Änderung des Zulassungsbescheids für das Medikament wurde vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) genehmigt.

Das sagt die STANDARD-Community dazu

Userin "now we go" hält diese Entscheidung für einen wichtigen Schritt:

Auch Userin "Maslowa" erachtet den niederschwelligeren Zugang für Frauen zu Schwangerschaftsabbrüchen als notwendig:

Dass es bei der Ausgabe durch Gynäkologen ebenfalls zu Hürden kommen könnte, befürchtet Userin "metalwoman":

User "Sriver" begrüßt den leichteren Zugang zur Mifegyne, allerdings berichtet er von Erfahrungen in seinem nächsten persönlichen Umfeld und Komplikationen damit:

Der Wiener Gynäkologe und Leiter von Ambulanzen für Schwangerschaftsabbrüche, Christian Fiala, erachtet die erweiterte Zulassung des Medikaments als positiv, sieht allerdings auch Probleme, die dadurch entstehen können. So haben niedergelassenen Gynäkologen möglicherweise nicht ausreichend Erfahrung mit dem Medikament. Auch die Beratung und Nachkontrolle, wie sie in Kliniken und Ambulanzen gegeben sind, könnten fehlen und somit das gesundheitliche Risiko für Frauen erhöhen.

Wie stehen Sie zum leichteren Zugang zu der "Abtreibungspille"?

Was spricht für den Entschluss, was möglicherweise dagegen? Haben Sie bereits persönliche Erfahrungen mit dem Medikament gemacht? Tauschen Sie sich im Forum aus! (mawa, 14.7.2020)