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"Greyhound" mit Tom Hanks ist im Netz zu haben.

Foto: AP

Der neue Film "Greyhound" mit Tom Hanks als US-Schiffskapitän im Zweiten Weltkrieg hätte eigentlich im Mai ins Kino kommen sollen. Dann kam die Corona-Pandemie, und Sony verkaufte das 50 Millionen Dollar teure Kriegsdrama an Apple TV+, das den Film seit Freitag zeigt. Der Tech-Riese zahlte zwar 70 Millionen Dollar für die Streamingrechte. Ob der Film Apple neue Abos bringt, ist jedoch ungewiss – da "Greyhound" mittlerweile auch auf Piratenseiten zu finden ist.

Filmpremieren auf Streamingplattformen zu veröffentlichen hat die Piraterie auf ein neues Level geschleudert. Zwar tauchten schon bisher Filme kurz nach dem Start auf derartigen Portalen auf, allerdings meist in schlechter (mit Kamera abgefilmter) Qualität. Nun stehen sie in HD-Qualität zum Download bereit, da sie augenscheinlich sehr leicht kopiert werden können.

Krach mit den Kinos

Traditionell werden neue Filme erst im Kino gezeigt und stehen erst einige Monate später zum Kauf oder Ausleihen sowie Streaming zur Verfügung. Die Schließung der Kinos in der Corona-Krise schob nun Kinostarts auf – einige Filme wie die "Trolls"-Fortsetzung gingen direkt in den sogenannten Premium-Onlineverleih. Für Universal zahlte sich das aus: In drei Wochen spielte der Film allein im US-Markt knapp 100 Millionen Dollar ein. Seither denkt das Unternehmen darüber nach, Filme in Kinos und auf Streamingplattformen gleichzeitig zu veröffentlichen. Was für einen handfesten Krach mit US-Kinoketten sorgte. Diese stehen angesichts des Streamingbooms der vergangenen Jahre bereits unter Druck und hielten sich unter anderem dank Blockbustern wie den "Marvel"-Comic-Verfilmungen über Wasser. (sum, 13.7.2020)