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A1, Drei und Magenta fordern mehr Entgegenkommen von Politik und Staatsbetrieben beim 5G-Ausbau.

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Die drei Mobilfunk-Netzbetreiber A1, Drei und Magenta sehen sich beim Ausbau von 5G selbst gut auf Kurs, fordern aber mehr Entgegenkommen von Politik und Staatsbetrieben. So seien die Mieten für Funkstationen teilweise "absurd hoch" und weit über dem EU-Schnitt, kritisiert Magenta-Chef Andreas Bierwirth. In Graz wären die Mieten zwei- bis dreimal höher als in Hamburg oder Berlin.

Und auch Staatsbetriebe wie die Asfinag, die ÖBB oder die Bundesforste würden deutlich zu viel verlangen. Hier ruhe zur Zeit der 5G-Ausbau und es sei auch in absehbarer Zeit keine Änderung in Sicht. Es sei auch die Politik gefordert, denn die Netzbetreiber hätten ihre Hausaufgabe gemacht und seien in Vorleistung gegangen, so Bierwirth heute bei einem Pressegespräch.

Wettbewerbsrechtliche Erleichterungen

Weiters sollten es bei der Zusammenarbeit beim Netzausbau wettbewerbsrechtliche Erleichterungen geben, betonten die drei Netzbetreiber. Hilfreich wäre des weiteren eine Task-Force, bei der auch die Gemeinden eingebunden werden, "die ganz wichtig sind", so Drei-CEO Jan Trionow. Eine weitere Forderung ist die Reduktion des Mehrwertsteuersatzes, wie es diese bereits für andere Branchen gibt.

Ihre Hoffnung setzen die Netzbetreiber in das in Ausarbeitung befindliche neue Telekomgesetz, "in dem sich gewisse Dinge wiederfinden müssen", fordert A1-Chef Marcus Grausam. Er spricht sich auch für eine Zurückhaltung des Staates bei den künftigen Frequenzaktionen aus.

Derzeit werden laut dem Branchenverband "Internetoffensive Österreich" mit etwa 1.200 Sendestationen insgesamt 25 Prozent der Bevölkerung mit 5G versorgt – sofern sie denn ein 5G-taugliches Endgerät haben. Bis Ende des Jahres sollen über 2.000 5G-Sendestationen den Betrieb aufgenommen haben und über 50 Prozent der Bevölkerung mit der nächsten Mobilfunkgeneration versorgt sein. (APA, 15.7.2020)