F1 2020
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Codemaster lässt mal wieder die Motoren aufheulen. In Fifa-Manier wird Jahr für Jahr eine neue Formel-1-Simulation zum vollen Preis auf den Markt geworfen. Im Gegensatz zum Fußballspiel von EA bügelt der Hersteller an vielen Stellen nach. Nun wurde F1 2020 veröffentlicht, das einerseits Rennlegende Michael Schumacher ehrt und auch einen neuen Modus mit sich bringt. DER STANDARD hat sich ins Cockpit gesetzt, um herauszufinden, ob sich das Upgrade lohnt.

Vorweg zur wohl größten Neuerung, dem sogenannten "My Team"-Modus. Als Spieler nimmt man so nicht nur die Rolle des Fahrers, sondern auch Teambesitzers ein. Ein Motorsport Manager ist F1 2020 freilich nicht, aber eine durchaus gelungene, wenngleich seichte Management-Simulation. So delegiert man die Entwicklung des Autos, kümmert sich um Sponsoren und auch um die Moral der Fahrer und Entwickler.

F1® Games From Codemasters

Während der Karrieremodus nur an der Oberfläche kratzte, hat man beim "My Team"-Modus durchaus das Gefühl, dass die Entscheidungen einen gewissen Einfluss haben. Ganz ohne Kritik kommt die Neuerung aber nicht aus: So sind weiterhin die nervigen Interviews dabei, bei denen man am liebsten das Studio nach wenigen Fragen verlassen will. Insgesamt ist die Neuerung aber durchaus gelungen.

Zur Rennsimulation muss man ferner nicht allzu viele Worte verlieren. Hier wird neuerlich die Königsklasse des Motorsports voll und ganz gewürdigt. Mit 300 Sachen um die Kurven ziehen, macht enorm Spaß – wenn man es denn kann. Amateuren greifen die Fahrhilfen ordentlich ins Lenkrad rein, sodass man nur ab und zu zum Rasenmäher wird und von der Strecke abdriftet. KI und Fahrverhalten sind zudem gefühlt verbessert worden.

Eine weitere Neuerung ist das überarbeitete Energierückgewinnungssystem (ERS). Mit diesem aufladbaren Element können aus dem Motor wertvolle PS herausgekitzelt werden, um bei einem Gegner vorbei zu düsen. Per Knopfdruck lässt sich ERS aktivieren, sobald man einem Gegner im Nacken liegt oder selbst mit einem Verfolger zu kämpfen hat. Auch dieses Element weiß zu gefallen und lässt nicht nur die PS, sondern auch das Testosteron in die Höhe schießen.

F1® Games From Codemasters

Was ist gelungen?

Abseits der ohnehin starken Rennsimulation muss der "My Team"-Modus gelobt werden, der einen zusätzlichen Reiz bringt. Eine Saison wird damit nicht nur auf der Strecke, sondern auch in der Garage entschieden. Auch das überarbeitete ERS-System und die weiteren Verbesserungen überzeugen: So wird nun durchgehend ein Rückspiegel eingeblendet, sodass man sieht, wenn ein Kontrahent anrauscht oder zum Überholen ansetzt. Zudem hat Codemasters ein Herz für Einsteiger und Profis bewiesen: Beide kommen aufgrund der zahlreichen Einstellungen auf ihre Kosten.

Was ist weniger gelungen?

Sind besagte Neuerungen nun den Vollpreis wert? Das muss jeder für sich entscheiden. 59,99 Euro sind für vereinzelte Verbesserungen auf jeden Fall eine Menge Geld. Schön wäre es, wenn der Hersteller das Geld verwendet, um endlich ein besseres Interviewsystem zu entwickeln, oder dieses ganz kübelt. Immerhin kann man sich so gut in die Haut eines jeden Profisportlers versetzen, wenn diese wieder einmal mit öden und repetitiven Fragen genervt wird. Schade ist zuletzt, dass es immer noch keine VR-Unterstützung gibt.

F1® Games From Codemasters

Fazit

In Summe ist F1 2020 ein ordentliches Upgrade gegenüber dem Vorgänger. Ohne den neuen "My Team"-Modus hätte es zwar übel ausgesehen, mit diesem lohnt sich ein neuerlicher Einstieg ins Cockpit aber. Wer auf der Suche nach der perfekten Rennsimulation in einem Formel-1-Boliden ist, kann hier ohne Wenn und Aber zugreifen. Käufer von F1 2019 sollten zumindest bis zum nächsten Sale warten. (Daniel Koller, 16.7.2020)