Symbolbild: Ein Soldat der US-Armee.

Foto: imago images/Stefan Noebel-Heise

Die US-Armee will junge Gamer für sich gewinnen. Die Army, Navy und AirForce haben die Streaming-Plattform für sich entdeckt, um junge Menschen anzulocken. Auch im E-Sport ist die US-Armee mittlerweile vertreten. Ziel ist es, Jugendliche für die Streitkräfte der Vereinigten Staaten zu gewinnen. Dabei wird auch auf dubiose Methoden zurückgegriffen, wie mehrere Berichte aufzeigen.

Mit Fake-Gewinnspielen gearbeitet

So wurden Fake-Gewinnspiele auf den Kanälen betrieben, bei denen mit Controllern gelockt wurde. Anstatt einen Gewinn zu ergattern, wurde allerdings auf Plattformen verlinkt, bei denen sich die jungen Menschen für die Armee anmelden konnten. Twitch hat diese Praxis mittlerweile unterbunden, eine Bestrafung in Form einer Sperre dürfte aber nicht erfolgen.

Keine kritischen Fragen erlaubt

Seit mehreren Wochen steht die US-Armee für ihr Engagement auf der Streaming-Plattform in der Kritik. User, die kritische Fragen stellen, sollen prompt gesperrt werden. Ein Autor des US-Magazins "The Nation" wollte im Chat etwa über Kriegsverbrechen mit einem Streamer diskutieren. Der Mann hatte lediglich einen Wikipedia-Eintrag gepostet und wurde prompt vom Kanal gebannt.

AmericasArmy

Kein Neuland für die US-Armee

Die US-Armee versucht schon länger Gamer zu rekrutieren. So wurde 2002 mit America's Army ein Shooter finanziert, der ausschließlich der Rekrutierung und Propaganda diente. Per Mail wurden die besten Nutzer des Games kontaktiert, um sie für die Armee zu gewinnen. Das Spiel war kostenlos und kostete den US-Steuerzahler rund 33 Millionen Dollar. Das Game ist auch heute noch nutzbar.

Scharfe Kritik an deutscher Bundeswehr

Für Kritik sorgte 2018 ein Engagement der deutschen Bundeswehr auf der Spielemesse Gamescom. Rund um das Gelände waren zwei Anzeigen zu lesen, die Besucher empörten. So war die Rede von "Multiplayer at ist best!" und "Mehr Open World geht nicht!". Auch auf der Messe selbst war die Bundeswehr mit Fahrzeugen und Soldaten vertreten, um die Besucher für das Militär zu begeistern. (dk, 17.7.2020)