Erst seit Anfang Juli wird in den Wiener Linien gestraft. Zuvor wurden Fahrgäste ermahnt.

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Wien – Der verpflichtend vorgeschriebene Mund-Nasen-Schutz gehört auch in den Wiener Öffis inzwischen zum alltäglichen Bild. Wer sich trotz Ermahnung weigert, diesen zu tragen, riskiert allerdings eine Strafe. An die 90 Personen wurden laut Wiener Linien bereits zur Kasse gebeten.

Die Betroffenen müssen dabei nicht nur 50 Euro zahlen, sondern werden auch von der weiteren Fahrt ausgeschlossen, wie betont wird. Dass die Anordnungen des Sicherheitsdienstes ignoriert werden, kommt aber relativ selten vor. Die Anzahl der Fahrgäste, die angesprochen wurden und sich die Ermahnung zu Herzen nahmen, ist nämlich weit höher.

19.500 Verwarnungen

Rund 19.500 Öffi-Passagiere wurden bereits auf Masken-Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Teilweise wurde der Mund-Nasen-Schutz gar nicht getragen, sehr oft wird aber einfach darauf verzichtet, diesen über die Nase zu ziehen. Auch in so einem Fall wird man vom kontrollierenden Personal gebeten, dies zu tun.

Strafen werden in den Wiener Bussen, Straßenbahnen oder U-Bahnen erst seit Anfang Juli verhängt. Zuvor wurden die Fahrgäste ausschließlich ermahnt.

Die ÖBB strafen seit Montag Verstöße gegen die Tragepflicht von Mund-Nasen-Schutzmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln.
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ÖBB straften bisher "ein gutes Dutzend" Maskensünder

Auch in ÖBB-Garnituren wird seit Montag das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken kontrolliert, was an sich schon seit Mitte April in den Beförderungsbedingungen verpflichtend vorgeschrieben ist. Wer das Tragen einer Maske verweigert oder keine dabei hat, kann zur Kassa gebeten werden. Bisher haben ÖBB-Mitarbeiter bundesweit "ein gutes Dutzend" Maskensünder bestraft, hieß es am Dienstag.

"Die Fahrgäste verhalten sich zum überwiegenden Teil äußerst diszipliniert", berichtete ÖBB-Sprecher Daniel Pinka. Nachdem bei einigen Kunden zwischenzeitlich das Bewusstsein zurückgegangen sei, auf Schutzmaßnahmen zwecks Verhinderung einer Infektion beziehungsweise Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu setzen, "wird die Maskenpflicht seit einer, eineinhalb Wochen wieder sehr konsequent beachtet".

Wer in einem Zug bei Kontrollen ohne oder nur mit einer lasch sitzenden beziehungsweise lässig um den Hals hängenden Maske angetroffen wird, beeile sich, diese korrekt aufzusetzen. "Die Leute sind in aller Regel einsichtig", erklärte Pinka. Beharrliche Maskenverweigerer müssen nicht nur 40 Euro Strafe zahlen, für sie ist auch die Fahrt zu Ende. Sie werden so behandelt, als hätten sie keine gültige Fahrkarte, und müssen daher bei der nächsten Haltestelle aussteigen. (APA, 21.7.2020)