In Krisenzeiten ist die Lage für Jugendliche, Ältere, Langzeitarbeitlose und Menschen mit Behinderung erfahrungsgemäß besonders prekär.

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Woche für Woche gehen die Arbeitslosenzahlen wieder leicht zurück. 890.000 Menschen hierzulande sind ganz ohne Job oder in Kurzarbeit. Eine monströse Zahl, aber es waren schon mehr.

Grund zur Entwarnung gibt es nicht. Im Gegenteil. Mit dem Auslaufen der Corona-Kurzarbeit könnten noch mehr Beschäftigte ihre Jobs verlieren. Jugendliche, Ältere, Langzeitarbeitlose, Menschen mit Behinderung – wer nicht zu 110 Prozent leistungsfähig ist, hatte es schon vor dem Corona-bedingten Einbruch schwer am Arbeitsmarkt. In Krisenzeiten ist die Lage für die Genannten erfahrungsgemäß besonders prekär. Darauf muss jetzt rasch reagiert werden. Es gibt Ideen und viel zu tun.

Nachlegen wird man aber ganz besonders bei den Jungen müssen. Fast 64.000 Menschen unter 25 sind arbeitslos oder in einer Schulung zwischengeparkt. Die Zahl der Lehrstellensuchenden ist um einiges größer als die Zahl der Betriebe, die ausbilden wollen und können.

Diese Krise treffe die Jugend, und es jucke keine Sau, klagt der Wiener Rapper Alex Dalbosco in seinem Song "Lost Generation". Ganz stimmt das nicht. Das Problem ist erkannt, die Regierung hat eine Taskforce eingerichtet, um einen Teil der Betroffenen aufzufangen. Reichen wird das nicht. Mehr überbetriebliche und betriebsübergreifende Ausbildungsplätze, Ausbildungsgarantie ausweiten, Ideen und Instrumente gibt es. Hier und jetzt ist Klotzen angesagt. (Regina Bruckner, 21.7.2020)