Der Wechsel von Ralf Rangnick zum italienischen Traditionsklub AC Mailand ist geplatzt.

Foto: EPA/CLEMENS BILAN

Statt auf Ralf Rangnick setzt der AC Milan in Zukunft weiter auf Stefano Pioli und hat den Vertrag mit seinem Trainer um zwei Jahre verlängert. Das gab der Traditionsverein aus der Serie A am Dienstagabend nach dem 2:1 gegen Sassuolo bekannt. In den vergangenen Monaten war immer wieder über einen Wechsel von Rangnick nach Italien spekuliert worden.

"Erfolgreich, jung und hungrig"

"Stefano ist der richtige Mann, um das Team zu führen, das wir wollen: Erfolgreich, jung und hungrig", sagte der Technische Direktor der Mailänder, die Vereinslegende Paolo Maldini. Der ehemalige Weltklasse-Verteidiger soll nie ein Freund einer Verpflichtung Rangnicks gewesen sein. Dessen Berater hatte vor dem Auswärtsspiel ein Ende der Verhandlungen bekanntgegeben. Inwiefern sich dies auf Milans Interesse an Dominik Szoboszlai auswirkt, bleibt abzuwarten. Italiens Medien hatten einen Transfer des Salzburg-Profis nach Mailand mit der Ankunft von Rangnick in Verbindung gebracht.

Pioli hatte die Mannschaft im vergangenen Oktober übernommen und einen Vertrag bis zum Ende der Saison unterschrieben. Der 54-Jährige war nach einem schwierigen Start in die Kritik geraten, viele Anzeichen deuteten auf eine Übernahme Rangnicks hin. Doch nach der Corona-Zwangspause drehten die "Rossoneri" auf und blieben in allen Spielen ungeschlagen. Seit Dienstagabend hat sich Milan fix für die Europa League qualifiziert.

Milan-Sieg

Und Pioli legte am Abend den nächsten Sieg nach: Der AC Mailand setzte dank Superstar Zlatan Ibrahimovic seine Aufholjagd fort. Der Schwede erzielte beim 2:1 (1:1)-Auswärtssieg gegen Sassuolo seinen ersten Doppelpack (19./45.+2) seit seiner Rückkehr zu Milan zu Jahresbeginn. In der Tabelle eroberte der AC vorerst Rang fünf. Milan gewann damit sieben von neun Liga-Partien nach der Corona-Pause.

Tormaschine Atalanta auf Platz zwei

Atalanta Bergamo hat sich unterdessen vorerst auf den zweiten Platz der Serie A gesetzt. Die nach der Corona-Pause stark aufspielenden Lombarden gewannen am Dienstagabend gegen den FC Bologna mit 1:0. Das entscheidende Tor schoss der Kolumbianer Luis Muriel in der 63. Minute. Die übrigen Spiele der 35. Runde finden am Mittwoch und Donnerstag statt.

Mit 74 Zählern hat Atalanta nur noch Spitzenreiter Juventus Turin (80) vor sich, am Mittwoch kann Inter Mailand (72) im Heimspiel gegen den AC Florenz aber wieder vorbeiziehen. Die erneute Teilnahme an der Champions League war Bergamo schon vor Anpfiff nicht mehr zu nehmen. Die Lombarden sind in der Serie A seit inzwischen 15 Begegnungen ungeschlagen.

Drei Spieltage vor Schluss fehlen Atalanta zudem nur noch fünf Tore, um als erstes Team seit der Saison 1950/1951 die 100-Tore-Schallmauer zu durchbrechen. Damals hatten das die Mailänder Klubs Inter und AC (jeweils 107) sowie Juventus Turin (103) geschafft. (sid, APA, 21.7.2020)