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John Demers erhebt schwere Vorwürfe gegen China.

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Das US-Justizministerium wirft zwei chinesischen Hackern den Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen und geistigem Eigentum im Wert von Hunderten Millionen Dollar vor. Die beiden in China lebenden Beschuldigten seien dabei auch vom dortigen Ministerium für Staatssicherheit unterstützt worden, hieß es in der am Dienstag veröffentlichten Anklage.

Sie hätten zuletzt Unternehmen ins Visier genommen, die in der Corona-Pandemie an Impfstoffen und Behandlungsmethoden arbeiteten. Weiter hieß es in der Anklage, die Hacker hätten sich über mehr als zehn Jahre hinweg unberechtigten Zugang zu Computern auf der ganzen Welt verschafft und dabei Terabytes an Daten gestohlen. Betroffen seien Unternehmen unter anderem in den USA, Deutschland, Japan und zahlreichen anderen Ländern. Die Beschuldigten hätten zudem persönliche Daten chinesischer Dissidenten ausgespäht.

Passwörter, Satellitendaten

In einigen Fällen hätten sie Informationen für ihren eigenen Profit gestohlen, in anderen Informationen "von offensichtlichem Interesse" für das Ministerium. So hätten sie etwa Daten über militärische Satellitenprogramme von US-Firmen entwendet. Auch hätten sie dem Ministerium E-Mails oder E-Mail-Passwörter chinesischer Dissidenten geliefert. Das Justizministerium teilte mit, den Hackern drohten bei einer Verurteilung jeweils bis zu 42 Jahren Haft.

Der für nationale Sicherheit zuständige Vize-Justizminister John Demers teilte mit: "China hat nun seinen Platz neben Russland, Iran und Nordkorea in jenem beschämenden Club von Nationen eingenommen, die Cyberkriminellen einen sicheren Zufluchtsort bieten." Im Gegenzug müssten diese Kriminellen auch für den Staat arbeiten, um "den unstillbaren Hunger der chinesischen Kommunistischen Partei" nach geistigem Eigentum ausländischer Unternehmen zu stillen. (APA, 22.07.2020)