Versucht man, angebliche Gewinne auch einzukassieren, wird sehr schnell ein Verlust daraus.

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Die Arbeiterkammer (AK) warnt: "Immer wieder sitzen Konsumenten betrügerischen Krypto-Plattformen auf. Sie versprechen Gewinne, tatsächlich werden Konsumenten nur abgezockt." Die Kammer rät, auf den Sitz der Krypto-Firmen zu achten. Ist dieser unklar oder in Übersee, ist Vorsicht angebracht.

"Schauen Sie auf der Krypto-Website genau nach, ob es eine Aufsicht, also einen Hinweis auf die Zuständigkeit einer Finanzaufsichtsbehörde gibt. Wo ist der Gerichtsstand und welches Recht gilt? Gibt es Firmenbuchnummern?", so die AK.

Schnelle Gewinne, Kommunikationsflut

Obacht sei auch angebracht, wenn mit kleinen Einstiegsbeträgen geködert wird, die sofort einen Gewinn erzielen. Das ist ein gängiges Muster von dubiosen Plattformen. "Es gilt: Appetit auf 'mehr' machen – also höhere Beträge einzuzahlen", warnen die Arbeitnehmervertreter.

Die AK verweist auf einen aktuellen Fall. Eine Konsumentin hatte sich gemeldet, die ursprünglich 250 Euro veranlagt hat. Ihr wurde daraufhin mitgeteilt, dass sie einen Gewinn gemacht hat – als sie diesen aber lukrieren wollte, hatte sie plötzlich einen Verlust. "Ihr Kundenbetreuer drängte sie, mehr Geld zu investieren. Unter Druck ihres Betreuers gab sie eine Transaktion frei – von ihrer Kreditkarte wurden 1.000 Euro abgebucht. Die Kryptoplattform meinte, der Betrag würde als Gutschrift auf ihrem Kryptokonto gut geschrieben. Frau M. wollte die Rückzahlung – doch Kundenbetreuer kamen und gingen, ihr Geld blieb verschwunden", beschreibt die AK die Masche der Kryptoplattform.

Die AK wandte sich daraufhin an die Behörden auf den Marshall Islands – doch der Brief kam als unzustellbar zurück. Und auch bei der Kreditkartenfirma blieb der Erfolg aus. Es handle sich nicht um betrügerische Abbuchungen von der Kreditkarte der Kundin, denn die Abbuchungen seien von ihr zweifelsfrei autorisiert und freigegeben worden. (APA, 22.07.2020)