80,4 Millionen Tonnen an Treibhausgasen wurden 2019 in Österreich in die Luft geblasen.

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Aller schlechten Dinge sind drei. Mit 80,4 Millionen Tonnen an Treibhausgasen, die 2019 in die Luft geblasen wurden, verfehlt Österreich zum dritten Mal die Klimaschutzziele – konsequent an den Vorgaben und am Klimaschutzgesetz vorbei, das muss erst einmal gelingen.

Der grüne Vizekanzler Werner Kogler geht von einem "Höhepunkt der negativen Entwicklung" aus. Möge er recht behalten. Wahr ist, dass mit Schritten wie der Förderaktion "Raus aus Öl", minimalen ökologischen Komponenten bei der Pkw-Besteuerung oder leistbaren Öffi-Tickets zumindest die richtige Richtung angepeilt worden ist.

Für eine Trendwende, wie sie die grüne Ministerin Leonore Gewessler erhofft, reicht das nicht. Die großen Brocken stehen noch bevor. Bei einer ökologischen Steuerreform muss der Koalitionspartner mitspielen, Umsteuern beim Verkehr ist teuer und unpopulär. Dann wäre noch die Raumplanung, die Österreich die höchste Supermarktfläche pro Kopf, viele Häuschen im Grünen und ein superdichtes Straßennetz beschert hat. Auch sie muss klimafreundlicher werden.

Die Corona-Krise habe gezeigt, wie Krise sich anfühlt, sagt Gewessler. Ein Klimacrash sei zu verhindern. Ja eh. Nur wurden beim Brüsseler Billionendeal just die Mittel für eine grüne Transformation kräftig geschrumpft, weil Österreich mehr Rabatt herausschlagen wollte. Das ist nicht gerade ein Heilsversprechen. (Regina Bruckner, 22.7.2020)