Foto: Manfred Rebhandl

Valentin ist 16, es geht ihm gut. Der Gymnasiast erzählt mir eine Geschichte: Er war vor ein, zwei Jahren mit seiner Taufpatin im Wurstelprater und fuhr mit dem 117 Meter hohen Kettenkarussell "Prater Turm". "Da war ein sehr merkwürdiges Wetter mit geteiltem Himmel: Die eine Hälfte über Wien war wolkenverhangen mit schönen Löchern drin, durch die die Sonne schien, die andere war strahlend blau."

Sie sind also langsam hoch im Karussell, und während er sich da oben gedreht hat, sah er immer unterschiedliches Licht. Einmal schaute er in die Sonne, dann wieder in das sehr dunkle Wien, "das mich an Mordor erinnerte, falls das irgendjemandem etwas sagt, oder an Irland mit einem schönen Regenbogen, wo am Ende ein Schatz ist".

Berufswunsch hat der leidenschaftliche Radfahrer noch keinen, Hutschenschleuderer beim Ringelg’spü im Wurstelprater wird er aber eher nicht werden. Mittlerweile geht er nämlich lieber in den Grünen Prater zum Picknicken mit Freunden. Neulich landete beim Volleyballspielen der Ball in einem hohen Baum, und sie wollten ihn mit einem anderen Ball herausschießen. Am Ende waren fünf Bälle oben im Baum. (Manfred Rebhandl, 25.7.2020)