In den USA kommt es weiter landesweit zu Protesten. Dieses Bild wurde am Samstag in Los Angeles aufgenommen.

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Austin – Bei Protesten der Black-Lives-Matter-Bewegung gegen Rassismus ist am Samstag in der Innenstadt von Austin im US-Staat Texas eine Person getötet worden. Es seien mehrere Schüsse abgegeben worden, dabei sei eine Person tödlich verletzt worden, teilten die Polizei von Austin und der medizinische Notfalldienst der Stadt via Twitter mit.

Während einer Facebook-Live-Übertragung gepostetes Filmmaterial zeigte, wie eine Gruppe von etwa 100 Menschen marschierte und "Fäuste hoch! Wehrt euch!" skandierte, als mehrere Schüsse zu hören waren.

Die Polizei von Austin erklärte, dass es sich bei dem Getöteten um einen Mann handle. Bei ihm wurde eine Waffe sichergestellt. Der Mann ging laut Polizeisprecherin während der Demonstration auf ein Auto, in dem sich der mutmaßliche Täter aufgehalten haben soll, zu. Daraufhin soll dieser das Feuer eröffnet haben. Der Verdächtige sei festgenommen worden und kooperiere mit den Behörden, betonte die Sprecherin. Es bestehe keine weitere Gefahr für die Öffentlichkeit.

Ausschreitungen in Seattle

In der US-Metropole Seattle ist es am Wochenende ebenfalls zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Vor einem Jugendgefängnis wurden Bauwagen angezündet, Sicherheitskräfte setzten Blendgranaten und Pfefferspray ein, wie ein AFP-Reporter berichtete. Die Polizei gab am späten Samstagabend die Festnahme von 45 Menschen bekannt.

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Neben Austin und Seattle ist es auch in anderen US-Städten wurden die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt neu entfacht, nachdem Präsident Donald Trump die Entsendung von Bundespolizisten zur Durchsetzung von "Recht und Ordnung" verkündet hatte.

So waren in Seattle am Samstag in mehreren Straßen kleine Detonationen zu hören, Demonstranten stachen Autoreifen auf und zertrümmerten Fensterscheiben. Polizeichefin Carmen Best sagte laut lokalen Medien, dass "die Randalierer" keine Rücksicht auf die Sicherheit der Gemeinde und der Polizisten genommen hätten. Außerdem seien Geschäfte und Eigentum anderer zerstört worden.

Auch in anderen Städten der USA fanden Demonstrationen statt, darunter in Louisville in Kentucky, in New York, Omaha, Oakland, Los Angeles und in Richmond. Medienberichten zufolge setzte die Polizei in Richmond im US-Staat Virginia chemische Mittel gegen einen Black-Lives-Matter-Marsch ein. (APA, 26.7.2020)