Das Fernsehpublikum hat wieder entschieden, diesen Sonntag steht um 20.15 Uhr in ORF 2 und in der ARD wieder ein Fall aus Weimar an. In "Der treue Roy" mussten Nora Tschirner und Christian Ulmen 2016 den Mord an Roy Weischlitz aufklären. Seine Leiche wurde in der Hochofenschlacke eines Stahlwerks entdeckt.

Roy lebte mit seiner Schwester Siegrid (Fritzi Haberlandt) zusammen, mit der ihn, Siegrid zufolge, ein inniges Verhältnis verband. Doch die Kommissare finden heraus, dass zwischen den Geschwistern eine wahre Schlacht tobte. Siegrid machte ihren Bruder für ihr zerstörtes Lebensglück mit ihrem Ex-Verlobten Karsten verantwortlich, der durch Roys Schuld ein Bein verlor. Jetzt haust er als alkoholkrankes Wrack in einer verlassenen Tankstelle.

Foto: ORF, ARD

Da Karsten in der Mordnacht eine Extraschicht am Hochofen schob, kommt er als Täter infrage – ebenso wie sein Kumpel Frank. Die Ermittlungen werden dadurch erschwert, dass es zwischen den Kommissaren unterschiedliche Vorstellungen über die häusliche Zukunft ihrer kleinen Familie gibt. Lessing beschleicht der beunruhigende Gedanke, dass Kira vielleicht aus Weimar weg will.

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"Von Minute zu Minute wird klarer, dass ein Hauch von Fargo und Tarantino durch Weimar weht. Dass die Schwester Roys Katze in der Waschmaschine tötet und er ihren Freund zum Krüppel macht, erscheint nahezu nachvollziehbar", schrieb damals Birgit Baumann im TV-Tagebuch des STANDARD über diese Folge. "Schneller und schneller dreht sich das blinkende Karussell, eine Prostituierte, ein Lottoschein und ein Schönheitssalon in der Provinz sorgen für immer neue Wendungen. Es ist kein Krimi, sondern ein bizarres und vergnügliches Schauspiel, das da in der zweiten Hälfte geboten wird. Und der Schluss setzt dem Ganzen noch die Krone auf".

Wie sehen Sie diesen Fall aus dem Jahr 2016? Hier darunter ist Platz für Ihr Urteil. (red, 26.7.2020)

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