Bisher waren bei 45 Teilnehmern an der Impfstudie im Alter von 18 bis 55 Jahren keine ernsthaften Nebenwirkungen eingetreten.

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New York – Im Rennen um einen Corona-Impfstoff geht in den USA eine Kandidat-Vakzine in die heiße Phase seiner Erprobung. Eine klinische Phase III-Studie zu einem Impfstoff der US-Biotech-Firma Moderna habe begonnen, teilte die zuständige Gesundheitsbehörde NIH am Montag mit.

"An der Studie, die an klinischen Forschungsstandorten in den USA durchgeführt wird, werden voraussichtlich etwa 30.000 freiwillige Erwachsene teilnehmen, die kein Covid-19 haben", hieß es in einer Aussendung. In einer Phase III-Studie wird überprüft, ob ein Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt. In einem ähnlich fortgeschrittenem Stadium werden der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge derzeit nur eine Handvoll weiterer Vakzine erforscht. Im Wettlauf um die Covid-Impfung geht es nicht nur um Gesundheit, sondern auch um viel Geld.

m-RNA-Vakzine

In bisher durchgeführten Tests mit dem Moderna-Entwicklungsprodukt hatten Probanden laut NIH Antikörper gegen den Erreger Sars-Cov-2 gebildet. Es handelt sich um eine sogenannte mRNA-Vakzine, bei welcher Personen die Erbsubstanz für Virusbestandteile injiziert bekommen. Die Zellen des Immunisierten sollen dann diese Virusproteine produzieren. Diese entstehenden Antigene wiederum sollen schließlich zu einer Immunantwort führen.

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Hat Moderna im Wettlauf um den Impfstoff die Nase vorne? In einem ähnlich fortgeschrittenem Stadium wie der Moderna-Impfstoff werden derzeit nur eine Handvoll weiterer Vakzine erforscht, so die Weltgesundheitsorganisation.
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Bisher waren bei 45 Teilnehmern im Alter von 18 bis 55 Jahren keine ernsthaften Nebenwirkungen eingetreten. Die Probanden bekamen innerhalb von zwei Monaten zwei Injektionen des mRNA-Impfstoffs und entwickelten mehr neutralisierende Antikörper als Personen, bei denen eine Coronavirus-Infektion diagnostiziert worden war. Moderna sprach in einer Mitteilung von einer "robusten Immunreaktion".

Impfungen bis Ende November

Wann mit eindeutigen Ergebnissen zu rechnen ist, ist den US-Behörden zufolge unklar. Einige Probanden würden ihre zweite Impfdosis wohl erst Ende November erhalten. NIH-Direktor Francis Collins gab sich jedoch optimistisch, dass eine Vakzine schon bald zur Verfügung steht: "Ein sicherer und wirksamer Impfstoff, der bis Ende 2020 verteilt wird, ist ein großes Ziel, aber es ist das richtige Ziel für das amerikanische Volk". (APA, dpa, 27.7.2020)