Gejagter Rieser: Telmatobius culeus.

Foto: Epa/Maciej Kulczynski

Ein internationales Wissenschafterteam will eine neue Initiative zur Rettung des vom Aussterben bedrohten Titicaca-Riesenfroschs starten. Wie das bolivianische Museum für Naturgeschichte mitteilte, werden Forscher aus Bolivien, Peru, Ecuador und den USA gemeinsam nach Strategien zur Rettung des Amphibiums mit dem lateinischen Namen Telmatobius culeus suchen.

Das Projekt wird demnach von mehreren Institutionen unterstützt, auch die Vereinten Nationen seien an Bord. Der Titicaca-Riesenfrosch lebt endemisch im Titicaca-See, dem größten See Südamerikas, der zu Bolivien und Peru gehört. Telmatobius culeus ist der größte ausschließlich im Wasser lebende Frosch der Welt. Nach Angaben von Zoologen kann er eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 20 Zentimetern erreichen.

Effektive Hautatmung

Charakteristisch für den Titicaca-Riesenfrosch ist seine faltige und weiche Haut. Sie erlaubt ihm eine bessere Sauerstoffaufnahme in seinem Habitat, das rund 3800 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Der Gasaustausch findet bei dieser Art hauptsächlich über die Haut statt. Durch die vielen Falten und tiefen Hauttaschen vergrößert sich die respiratorische Oberfläche des Froschs, Anpassungen im Blut ermöglichen einen effizienteren Weitertransport des Sauerstoffs. Die Lunge hat sich im Lauf der Evolution hingegen stark zurückgebildet.

Der Titicaca-Riesenfrosch gilt als akut gefährdet. Er wird vom Menschen als Delikatesse, traditionelles Heilmittel und wegen seiner angeblich aphrodisierenden Wirkung gejagt. Auch seine Haut ist für die Lederproduktion begehrt. Zudem trägt der hohe Grad an Gewässerverschmutzung im Titicaca-See immer mehr zur Gefährdung von Telmatobius culeus bei: Giftige Abwässer aus unzähligen Minen gelangen ungefiltert in den See. (red, APA, 1.8.2020)