Erwin K. Bauer: "Ich würde die Figur eher als ‚Zweifler‘ benamsen."

Foto: Nathan Murrell

"Mein ‚bestes‘ Stück ist eine kleine patinierte Messingskulptur. Sie stellt eine Art Torso mit Händen und einem Kopf dar und stammt aus der Feder des Designers Carl Auböck, der das Figürchen in den 50er-Jahren schuf.

Die Figur kann zwei verschiedene Positionen einnehmen. Je nachdem, wie man ihre Achsen dreht und wendet, drückt sie manchmal Optimismus, dann wieder Pessimismus aus, wirkt nachdenklich oder grüßend.

Im Original heißt das Objekt ‚Optimist – Pessimist‘, ich würde sie eher als ‚Zweifler‘ benamsen, wahrscheinlich, weil ich ein positiv denkender Mensch bin. Für mich funktioniert die Figur wie ein kleines Spiegelbild.

Sie steht da auf meinem Schreibtisch, schaut mich an und fragt mich: ‚Und wie geht es dir heute?‘ Komme ich aus dem Büro nach Hause, wartet dort ein zweites solches Kerlchen und stellt mir vielleicht eine ganz andere Frage. Also man sollte unbedingt zwei davon haben." (Michael Hausenblas, RONDO, 10.5.2020)