Das Wiesberghaus ist eine großzügige, komfortable und gastfreundliche Hütte.

foto: thomas neuhold

Die Gesichter des Wiesberghauses: Hüttenwirtin Renate Kritzinger und die alpine Legende Willi Bauer.

foto: thomas neuhold

Erste Labestation nach der Seilbahn: die Gjaidalm.

foto: thomas neuhold

Der Wanderweg von der Krippenstein-Seilbahn zur Hütte ist ausgesprochen gut gepflegt und sogar kindertauglich.

foto: thomas neuhold

Schaut aus wie ein Gemälde von Thomas Ender, ist aber ein Foto vom Juli 2020: Blick auf den Dachstein und den Hallstätter Gletscher vom Weg Krippenstein-Wiesberghaus.

foto: thomas neuhold

Der Abstieg vom Wiesberghaus zum Hallstätter See führt auf gutem Weg durch eine bezaubernde Naturlandschaft.

foto: thomas neuhold

Während unten in Hallstatt der Tourismusmotor selbst in Pandemiezeiten brummt, ist es zwei Stockwerke höher beschaulich ruhig. Das auf 1.884 Meter Seehöhe am Nordrand des Dachsteinplateaus gelegene Wiesberghaus besticht durch seine Lage an der Grenze zwischen kargem Karst und lichten Zirben- und Lärchenbestand mit saftig grünen Wiesen.

Sektion Lenzing

Die Naturfreunde-Hütte der Sektion Lenzing in Oberösterreich atmet auch Geschichte. Nach dem Verbot der Naturfreunde durch die christlichsozialen Austrofaschisten wurde das Wiesberghaus von den Nationalsozialisten als militärisches Ausbildungszentrum missbraucht.

Heute ist das Haus untrennbar mit dem Namen Willi Bauer verbunden. Der legendäre Expeditionsbergsteiger Bauer war jahrzehntelang Hüttenwart der Sektion und hat das Aussehen der Hütte wesentlich mitgestaltet. Bis heute gehört "der Willi" quasi zum Inventar des Wiesberhauses.

Naturfreunde-Zentrum

Für die Zukunft ist geplant, das Wiesberghaus zum ersten Bundeskompetenzzentrum der Naturfreunde Österreich auszubauen. Der Schwerpunkt des Zentrums wird der Lage entsprechend im Bereich Hochtouren und Bergsport liegen. Die Materialseilbahn ist in die Jahre gekommen und muss saniert oder neu errichtet werden, mittelfristig soll auch im Sinn des Klimaschutzes das Dieselaggregat durch eine Stromleitung ersetzt werden.

Taxi und Seilbahn

Natürlich kann man das Wiesberghaus "auf die Schnelle" besuchen. Am einfachsten geht das, wenn man mit dem Hallstatt-Taxi vom Parkplatz Echerntal bis zur sogenannten Tropfwand fährt. Von hier sind es entlang von Lärchenwäldern, Almblumen und Zirbenbäumen noch knapp zwei Stunden auf gemütlichem Wanderweg durch den "Tiergarten" bis zur Hütte.

Oder man fährt mit der Krippensteinseilbahn von Obertraun alle drei Stationen bis zur Endstation Gjadalm und wandert dann in leichtem Bergauf-Bergab über den gepflegten Wanderweg über den Karst durch Latschengassen den Dachstein samt Hallstätter Gletscher immer im Blick nach Westen in etwa zwei Stunden zur Hütte.

Am besten als Rundtour

Am elegantesten, weil man so alle Landschaftseindrücke vom Gletscher bis zum kurzen Köpfler in den Hallstätter See genießen kann, ist es, beide Varianten als Rundtour zu verbinden. Dazu stellt man frühmorgens die Räder beim Echerntalparkplatz unmittelbar beim Simonydenkmal ab, fährt mit dem Pkw weiter zur Seilbahn und mit dieser zur Station Gjadalm. Nach einem Besuch am Wiesberghaus folgt der Abstieg über immerhin 1.350 Höhenmeter und eine kurze Radtour dem See entlang von Hallstatt retour zur Seilbahn. (Thomas Neuhold, 30.7.2020)