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Die Corona-Krise könnte die Einkommenskluft und somit auch die Pensionsschere noch weiter öffnen.

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Wien – Der Equal Pension Day hat Parteien und Sozialpartner auf den Plan gerufen, ihren jeweiligen Forderungen zum Thema Nachdruck zu verleihen. So riefen sowohl ÖVP-Seniorenbund als auch SPÖ-Pensionistenverband nach Verbesserungen für Frauen. Der Ruf nach Maßnahmen kam auch von der Arbeiterkammer, den Grünen und der FPÖ – natürlich mit unterschiedlichen Ansätzen.

Nach Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) meldete sich auch Sozialminister Rudolf Anschober zur Tatsache, dass Pensionen von Frauen in Österreich um rund 42 Prozent geringer ausfallen als jene der Männer. "Durch die Corona-Krise befürchten wir eine weitere Verschärfung der Benachteiligung von Frauen in vielen Bereichen", warnte er und forderte betriebliches und gesellschaftliches Umdenken ein.

Frauenpolitische Versäumnisse

Ein "entschlosseneres Auftreten gegen Frauendiskriminierung im Lichte von Corona" verlangte auch Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec. Der Präsident des Pensionistenverbandes, Peter Kostelka, trat für "eine schnellere Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Absicherung von Frauen im Alter" ein. AK-Präsidentin Renate Anderl nannte als mögliche Maßnahmen eine Qualifizierungsoffensive und Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich.

"Bei den Pensionen braucht es weder einen künstlichen Generationenkonflikt noch einen Geschlechterkampf", meinte hingegen FPÖ-Seniorensprecherin Rosa Ecker. Oberstes Ziel müsse sein, die soziale Absicherung im Alter durch die Mindestpension zu gewährleisten. Dass sich in diesem Bereich nichts gebessert habe, zeige die "frauenpolitischen Versäumnisse der letzten Jahre und Jahrzehnte", meinte die Frauensprecherin der Grünen, Meri Disoski. (APA, 30.7.2020)