"Man kann sich beschweren, aber es ist nun mal, wie es ist."

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Der fünfmalige Snooker-Weltmeister Ronnie O'Sullivan hat die Austragung der am Freitag beginnenden WM vor Zuschauern kritisiert. "Man behandelt das Event und uns wie Laborratten, aber was sollen wir tun?", fragte der 44-jährige Engländer: "Man kann sich beschweren, aber es ist nun mal, wie es ist."

Tatsächlich kann die WM im Crucible Theatre von Sheffield als Versuch für eine breitere Zulassung von Zuschauern zu Sportveranstaltungen angesehen werden. Im hart von der Corona-Pandemie betroffenen Großbritannien sind außer der Snooker-WM bislang kaum Events vor Zuschauern ausgetragen worden, unter anderem soll bei einem Pferderennen am 1. August Publikum zugelassen werden.

Strikte Regeln

In Sheffield müssen sich die Zuschauer zwar an strikte Regeln halten und beispielsweise einen Mund-Nasen-Schutz auf dem Weg zu ihren Plätzen tragen. Dort angekommen, kann dieser aber abgenommen werden.

"Offenbar muss man irgendwo damit anfangen, die Zuschauer zurückzubringen", sagte O'Sullivan. Und im Falle einer wegen der Zuschauer ausgelösten Ansteckung "muss die Versicherung für einen Anthony Hamilton weniger zahlen als für einen Lewis Hamilton", fügte O'Sullivan zynisch an.

Sein Landsmann Hamilton hatte im Vorfeld bereits gestanden, um seine Gesundheit zu fürchten. Der 49-Jährige leidet an einer Asthma-Erkrankung, er wird aber dennoch an der WM teilnehmen. "Ich kann seine Ängste absolut nachvollziehen", sagte O'Sullivan. (sid, 30.7.2020)