Eröffnungsfilm am 1. August: Fellinis "La Strada" mit Anthony Quinn, der zum Zeughaus-Finale auch als Alexis Sorbas zu sehen ist.

Foto: Kino im Zeughaus

Der Fokus liegt auf Italien, doch der letzte Auftritt gehört Zorba the Greek. Das war beim Open-Air-Kino im Innsbrucker Zeughaus (31. 7. Bis 30. 8.) schon immer so – und man könnte es auch als Ironie der Veranstalter verstehen, wenn sie Anthony Quinn und Alan Bates Jahr für Jahr auf den Trümmern großer Träume Sirtaki tanzen lassen.

Eine finanzielle Zitterpartie war das Freiluftkino nämlich von Beginn an, in verregneten Sommern umso mehr. Trotzdem wird der Innenhof des Waffenlagers von Kaiser Maximilian seit gut 25 Jahren zum Tummelplatz für Cineasten.

Drastisch beschränkte Zuschauerzahl

Ob das auch in Corona-Zeiten mit drastisch beschränkter Zuschauerzahl möglich ist, war lange unklar, am Ende wagten Dietmar Zingl (Leokino/Cinematograph) und Norbert Pleifer (Treibhaus) die Flucht nach vorn, kuratierten ihr bisher konsequentestes, auf italienisches Filmschaffen konzentriertes Programm und bieten es bei freiem Eintritt an. Wohlgemerkt mit der Bitte um Spenden, die auch durch den Kauf von symbolischen Sternen für das "cinema sotto le stelle" möglich sind.

Dieses trotzt der Krise mit dem süßen Leben, das schon bei Fellini eine ambivalente Sache war. Zum Fellini-Schwerpunkt (unter anderem mit La Dolce Vita, La Strada, Roma, Amarcord) kommen Klassiker von Rossellini (Roma, città aperta) oder De Sica (Ladri di Biciclette) sowie Pasolinis Il Decameron hinzu.

Musik, Kabarett, Literatur

Auch Kultkomödien wie Gib dem Affen Zucker gibt es zu sehen, außerdem Paolo Sorrentinos Oscar-prämiertes Hochglanzstück La Grande Bellezza, Habemus Papam oder Mister Universo von Rainer Frimmel und Tizza Covi, der einzigen Regisseurin im Programm.

Erstmals gibt es vor den Filmstarts auch ein feines Konzertprogramm von Attwenger bis Etta Scollo. Den heutigen Eröffnungsabend bestreiten Josef Hader, Alfred Dorfer und Michael Köhlmeier als Benefizaktion, sie legen damit den Grundstein für die Finanzierung. (Ivona Jelčić, 30.7.2020)