Nach acht Wochen Trockenheit fiel im Mai der erlösende Regen. Seither wächst die Zuversicht vieler Getreidebauern.

Christian Fischer

Wien – Im Frühjahr stand es Spitz auf Knopf. Nach acht Wochen Trockenheit im Osten Österreichs drohten Getreidebauern herbe Verluste. Im Mai fiel der erlösende Regen. Viele Landwirte kamen mit einem blauen Auge davon, sagt Franz Windisch, Verwaltungsratschef der AMA.

Ängste der Konsumenten vor einem Lebensmittelengpass waren aus seiner Sicht bereits im Zuge des Lockdowns unbegründet. Noch weniger Anlass dafür gebe nun die bevorstehende Getreideernte. Sie soll auf Vorjahresniveau ausfallen und damit besser sein als erwartet. Weltweit zeichnen sich Rekorderträge ab. Österreichs Mühlen hatten die Produktion im März und April aufgrund der Hamsterkäufe um ein Viertel gesteigert. Für Nudeln wurde um 39 Prozent mehr Hartweizen vermahlen. Herausfordernd war die Verpackung: Statt auf Sattelschlepper verladen, wurde Mehl in Kilopackerln gefüllt.

Hoch technisiert

Zweimal wöchentlich gaben Produzenten Auskunft über Vorräte und Verkauf. Gesetze hätten es der Regierung erlaubt, in Krisen regulativ in Warenströme, Exporte und Lebensmittelverteilung einzugreifen. Nötig war es nicht. Die Versorgung war stets sichergestellt, sagt Windisch. Angewiesen auf Arbeitskräfte aus dem Ausland sind Getreidebauern nicht. Im Ackerbau geben Maschinen das Tempo vor. (vk, 31.7.2020)