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Die Europäische Union hat Sanktionen gegen Hacker aus Russland und China verhängt. Wie der Rat der Mitgliedstaaten am Donnerstag in Brüssel mitteilte, richten sich die Strafmaßnahmen gegen insgesamt sechs Einzelpersonen und drei Organisationen. Dazu gehören Einreiseverbote. Zudem kann die EU Vermögenswerte einfrieren.

Gezielte Angriffe

Betroffen sind vier russische Agenten, denen die EU einen versuchten Cyberangriff gegen die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag vorwirft. Zudem sind das Hauptzentrum für Spezialtechnologien des russischen Militärgeheimdiensts GRU gelistet sowie zwei mutmaßliche Mitglieder der chinesischen Hackergruppe APT10, die bei einer Aktion mit dem Namen "Cloud Hopper" IT-Dienstleister in aller Welt angegriffen haben sollen.

Als Grund für die Strafmaßnahmen werden von der EU auch die Angriffe mit den Schadprogrammen WannaCry und NotPetya genannt. Mit ihrer Hilfe wurden Computer verschlüsselt und Lösegelder gefordert. Betroffen waren unter anderem britische Krankenhäuser und Anzeigen auf Bahnhöfen in Deutschland. Es ist das erste Mal, dass ein 2019 beschlossenes EU-Cybersanktionsregime zur Anwendung kommt. (APA, 31.7. 2020)