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Boote wie dieses sind auf dem Radar nicht zu sehen und sollten deshalb von tunesischen Behörden beschlagnahmt und zerstört werden, meint der italienische Außenminister Luigi Di Maio.

Foto: AP / Renata Brito

Rom – Der italienische Außenminister Luigi Di Maio ruft die tunesischen Behörden zur Zerstörung von Schlauchbooten und Booten auf, mit denen Migranten nach Süditalien fahren. "Wir arbeiten an einem Abkommen mit den tunesischen Behörden, damit sie Boote beschlagnahmen und zerstören. Diese kleinen Boote sind von Radaren nicht lokalisierbar", so Di Maio gegenüber der Tageszeitung "Corriere della Sera".

Di Maio erklärte, er plane bald einen Besuch in Tunesien. Ziel sei ein neues Migrationsabkommen. "Tunesien erlebt eine Phase politischer Instabilität, welche die Abfahrten in Richtung Italien fördert. Wir müssen nicht daran denken, wie wir die Landungen stoppen. Wir müssen die Abfahrten verhindern. Tunesien ist ein sicheres Land. Tunesier, die in Italien eintreffen, werden in die Heimat zurückgeschickt", sagte Di Maio.

Thema der nationalen Sicherheit

"Die Frage der Migrantenankünfte zusammen mit den gesundheitlichen Gefahren wegen der Pandemie sind ein Thema der nationalen Sicherheit Italiens", warnte Di Maio. Er kritisierte, dass Dutzende von Migranten zuletzt unerlaubt Flüchtlingseinrichtungen verlassen hätten, um sich nicht der zweiwöchigen Pflichtquarantäne zu unterziehen. "Italien hat 35.000 Coronavirus-Todesopfer gemeldet. Wer in Quarantäne muss, kann nicht denken, dass er die italienischen Gesetze verletzen und frei herumlaufen kann. Das gilt für Asylsuchende wie für jeden anderen auch", sagte Di Maio.

Das Thema Migration beschäftigte auch den Papst. Franziskus forderte via Twitter ein Ende des Menschenhandels. Unter dem Hashtag #EndHumanTrafficking mahnte Franziskus am Donnerstag zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel: "Es bleibt noch viel zu tun!" Das Phänomen des Menschenhandels stelle "eine Wunde im Leib der Menschheit" dar. Gleichzeitig dankte Franziskus "allen, die sich für die unschuldigen Opfer der Kommerzialisierung des Menschen einsetzen". (APA, 31.7.2020)