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Die App gibt es für Android und iOS.

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Die "Stopp Corona"-App des Rotes Kreuzes wird zwar aktuell mit eigenen TV-Spots beworben, kommt aber weiterhin nicht richtig in die Gänge. Während die Anfang Juni vorgestellte deutsche Corona-Warn-App bereits von rund 20 Prozent der Menschen im Nachbarland verwendet werden – die Downloadzahl lag am Freitag bei 16,2 Millionen – haben die Österreicher bisher kein allzu großes Interesse an der heimischen App, obwohl es sie schon seit März gibt. 875.000 Menschen haben sie bisher heruntergeladen, als aktive Nutzer gelten laut Schätzungen des Roten Kreuzes rund die Hälfte. Immerhin: Anfang Juni waren es hierzulande 600.000 Downloads.

Zwar zeigt sich das Rote Kreuz über jeden Nutzer erfreut, aber die Zahlen sind schwach. Das liegt daran, dass die App erst seit wenigen Wochen technisch einwandfrei funktioniert und ÖVP-Politiker deren Nutzung verpflichtend machen wollten. Das Thema ist zwar mittlerweile vom Tisch, hat aber für massive Verunsicherung gesorgt. Laut Experten wäre es wünschenswert, wenn rund 60 Prozent der Bevölkerung die App nutzen würden. Dann kann die Corona-Pandemie sehr wirkungsvoll eingedämmt werden.

"Kontaktpersonen-Management"

Die Stopp-Corona App kann nämlich beim sogenannten "Kontaktpersonen-Management" helfen. Mit ihrer Hilfe können Begegnungen zwischen Personen gespeichert werden.

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Die Kontakte werden dabei anonym lokal auf den Smartphones gespeichert und nirgends zentral erfasst. Sie sind nicht einmal auf den Geräten der einzelnen Personen einsehbar. Die Aufzeichnung von Begegnungen erfolgt nun mittels rotierender Schlüssel, die alle 15 Minuten geändert werden. Da die gespeicherten Kontakte nicht einmal mehr codiert angezeigt werden, wissen die Benutzer der App nicht, ob das Gerät in den vergangenen zwei Tagen Begegnungen registriert hat oder nicht.

Automatische Löschung

Sobald bei einer Person der Verdacht auf eine Infektion besteht, berechnet die App alle infektionsgefährdeten Begegnungen der letzten 54 Stunden und erzeugt eine Warnmeldung, damit diese Kontakte sich vorsorglich selbst isolieren können. Auch diese Warnung ist anonym, die Benachrichtigten wissen nicht, welcher ihrer Kontakte erkrankt sein könnte. Sofern keine Warnung aktiv ist, werden erfasste Kontakte nach Ablauf von zwei Wochen wieder automatisch gelöscht. (sum, 31.7. 2020)