Das Wachstum der Linux-Marktanteile sorgt seit Monaten für Verwunderung.

Screenshot: Proschofsky / STANDARD

Wie es dazu kam, ist bis dato ungeklärt. Klar ist nur eines: Linux hat in den vergangenen Monaten deutlich Marktanteile am Desktop dazu gewonnen. Von 1,47 Prozent im Jänner ist der weltweite Wert bei NetApplications auf 3,61 Prozent im Juni gewachsen. Nun gibt es neue Zahlen, und diese zeigen: Der Aufstieg scheint vorerst gebremst, eine Trendumkehr zeichnet sich aber ebenfalls nicht ab.

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Mit 3,57 Prozent Marktanteil hält das freie Betriebssystem seine Position beinahe unverändert, das Minus von 0,04 Prozentpunkten ist statistisch irrelevant. Damit steht Linux aber auch weiterhin mehr als doppelt so gut da wie vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie. Eine Theorie für diese Verschiebung ist denn auch, dass sie durch die verstärkte Nutzung des Home-Office ausgelöst wurde – also indem viele Nutzer zu Haus lieber Linux verwenden, während sie in der Firma zu Windows gezwungen werden.

Wirklich große Sorgen muss sich Microsoft aber ohnehin nicht machen. Mit 87,03 Prozent ist Windows weiter das am Desktop klar dominierende Betriebssystem. Einen leichten Abwärtstrend gibt es hingegen für die Nummer 2 – also Apples MacOS. Dieses ist "nur" mehr auf 8,95 Prozent aller Systeme zu finden, ein Minus von 0,27 Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat. Generell befindet sich MacOS seit längerem auf einem zwar langsamen aber doch stetigen Weg abwärts bei den Markanteilen.

Browser

Keine Zweifel über die Machtverhältnisse gibt es auch im Browsermarkt: Chrome nutzt den Juli um seinen Marktanteil am Desktop weiter auszubauen – und zwar auf mittlerweile 71,11 Prozent (+0,92). Weitgehend unverändert bleibt Microsoft Edge (8,09% / + 0,02) der damit trotzdem die zweite Position am Browsermarkt ausbaut. Verliert doch Mozillas Firefox weiter – und zwar um 0,22 Prozentpunkte auf mittlerweile nur mehr 7,36 Prozent.

Andere Browser spielen zumindest am Desktop kaum mehr eine Rolle. So kommt der einst alles dominierende Internet Explorer derzeit nur mehr auf 4,23 Prozent. Der Safari liegt bei 3,36 Prozent – was auch bedeutet, dass selbst die Mehrzahl der MacOS-User lieber zu einem anderen Browser greift. (apo, 02.08.2020)