Gauland könne die Partei nicht zusammenhalten, "wenn sie sich auf diese Weise auseinanderdividiert".

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Berlin – Der AfD-Ehrenvorsitzende und Bundestagsfraktionschef Alexander Gauland sieht seine Partei nach dem Rauswurf des Rechtsauslegers Andreas Kalbitz in einer tiefen Krise. "Ich kann die Partei nicht zusammenhalten, wenn sie sich auf diese Weise auseinanderdividiert", sagte er der "Welt am Sonntag".

Er wolle nicht hoffen, dass aus dem Streit "ein Zerfall der Partei wird", so Gauland. Aber er fürchte, "die Partei geht schwierigen Zeiten entgegen, und ich sehe im Moment kaum Möglichkeiten, sie davor zu bewahren".

Gauland war dagegen, die Parteimitgliedschaft des Brandenburgers Andreas Kalbitz für nichtig zu erklären. Der AfD-Bundesvorstand hatte im Mai auf Betreiben von Parteichef Jörg Meuthen einen entsprechenden Beschluss gefasst, das Bundesschiedsgericht der Partei hatte den Rauswurf Kalbitz' vor einer Woche bestätigt. Begründung: Kalbitz habe bei seinem Parteieintritt eine frühere Mitgliedschaft in der als rechtsextrem eingestuften und inzwischen verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ) verschwiegen. (APA, 2.8.2020)